Arbeitsschutz

Arbeitsschutzbekleidung:
Sicherheit von Kopf bis Fuß

SAHLBERG bietet rund 30.000 Artikel zum Thema Arbeitsschutz an – von der Bekleidung bis zur Hygieneausrüstung. Mit unseren qualitativ hochwertigen Artikeln sind Sie von Kopf bis Fuß optimal geschützt. In allen Berufsfeldern, die mit gesundheitlichen Risiken verbunden sind, ist SAHLBERG somit der ideale Ansprechpartner. Egal ob Arbeitshandschuhe, Warnschutz oder Sicherheitsschuhe: Weil es oft schnell gehen muss, ermöglichen wir als Vollversorger zahlreiche Services wie Expresslieferung, 24-Stunden-Online-Auskunft und 24-Stunden-Abholservice.

Produktkatalog Arbeitsschutz

Unsere Arbeitsschutz-Dienstleistungen:
Damit Sie sich sicher fühlen

Als PSA-Vollversorger sind wir Experten darin, Ihnen beim Verhindern von Gefahren und Unfällen im Berufsalltag zu helfen. Zusammen mit Ihnen erarbeiten wir ein individuell abgestimmtes Schutzprogramm, das alle gesetzlichen Vorschriften berücksichtigt und einen optimalen Gesundheitsschutz liefert. Die geprüften Fachberater von SAHLBERG beraten Sie herstellerneutral und entwickeln nach Ihren Vorgaben Produktbedarfsanalysen sowie Kosten-/Nutzenanalysen. Darüber hinaus sind wir Ansprechpartner in allen sicherheitstechnischen Fragen. Zu unseren weiteren Angeboten zählen Warenausgabeautomaten für Mitarbeiter: Mit diesen machen Sie die alltäglichsten Arbeitsschutzprodukte rund um die Uhr verfügbar.

Wenn Standardprodukte nicht ausreichen, erarbeitet SAHLBERG individuelle Firmenlösungen, die genau auf die Erfüllung Ihrer Bedürfnisse abgestimmt sind. Im Bereich der Corporate Fashion bietet SAHLBERG beispielsweise Bekleidungskonzepte für alle Einsatzbereiche. Dazu zählt die firmenindividuelle Gestaltung sowie Veredelung von Arbeitsschutzkleidung mit Firmenemblemen.

SAHLBERG Protection Days®: Von Insidern lernen

SAHLBERG sieht seine Aufgabe nicht allein darin, Kunden mit optimalen Arbeitsschutz-Produkten auszurüsten – das Unternehmen will auch über aktuelle Entwicklungen der PSA informieren. Deshalb organisieren wir in regelmäßigen Abständen die SAHLBERG Protection Days®. Mit dieser Veranstaltungsreihe schaffen wir eine Plattform zum Wissenstransfer und leisten so einen weiteren Beitrag für die Prävention von Unfällen am Arbeitsplatz. Zu den Vortragenden gehören eigene Experten sowie Vertreter von Berufsgenossenschaften, Arbeitsmediziner oder Lieferanten, die ihr Insiderwissen gerne weitergeben. Zielgruppen sind Einkäufer, Sicherheitsfachleute, Werksärzte oder Betriebssanitäter aus allen Industriebereichen. Thematisch behandelt die Veranstaltungsreihe im Besonderen neueste Erkenntnisse aus der Unfallverhütung, betriebliche Auswirkungen bei Gesetzesänderungen im Bereich der Arbeitssicherheit, Einsparpotenziale im betrieblichen Arbeitsschutz sowie Informationen über Produktinnovationen. Gut zu wissen: Die Protection Days® sind für den VDSI Weiterbildungsnachweis anerkannt, und es werden VDSI-Punkte für die Teilnahme vergeben.

Unsere Dienstleistungen im Überblick:

  • Gefährdungsbeurteilung
  • Herstellerneutrale Produktvorschläge
  • Sachkundige Prüfungen
  • Ansprechpartner in sicherheitstechnischen Fragen
  • Corporate Fashion
  • Warenausgabeautomaten

Kosten reduzieren: Optimale E-Business- und Logistiklösungen

Beschaffung bedeutet, täglich in der Industrie benötigte Teile verfügbar zu machen – egal ob groß oder klein. Meist ist der zugrundeliegende Prozess jedoch mit viel Aufwand verbunden und verursacht mehr Kosten als eigentlich nötig. Hier gibt es also große Einsparpotenziale. SAHLBERG bietet Ihnen mit seinen Beschaffungs-Services ein modulares Konzept, das Kosten reduziert, Prozesse verbessert und eine optimale Versorgung sicherstellt.

SAHLBERG erarbeitet auch für Ihren Anwendungsfall individuelle und durchdachte Arbeitsschutzlösungen.

Eigenmarke H-Plus: Beste Preis-Leistung

Bei vielen Produkten und Kategorien gilt: Für den Anwender ist es oft nicht einfach, die angebotenen Marken und Qualitäten zu unterscheiden. Unsere Eigenmarke H-Plus ist immer dann die beste Wahl, wenn Sie den idealen Mix aus Preis-Leistung, Verfügbarkeit und geprüfter Markenqualität benötigen. In unserem Online-Shop finden Sie alle H-Plus Produkte der Sortimente Kopfschutz, Atemschutz, Handschutz, Fußschutz sowie Betriebsausstattung.

 

FAQ Arbeitsschutz

Kopfschutz

Bauhelme, Industrieschutzhelme

Wie lange halten Bauhelme und Industrieschutzhelme?
Die Haltbarkeit von Schutzhelmen ist abhängig von den Herstellerangaben, vom Material, aus dem die Arbeitshelme gefertigt sind, und von äußeren Einflüssen wie direkter Sonneneinstrahlung, also UV-Belastung, Hitze und Kälte sowie mechanischen Beanspruchungen wie beispielsweise Schlägen und Stürzen. Außerdem spielt das Alter von Sicherheitshelmen eine wesentliche Rolle, denn Kunststoffe verlieren im Laufe der Zeit an Beständigkeit. Allgemein kann man sagen: Schutzhelme aus thermoplastischem Material dürfen, sofern sie sich in ordnungsgemäßem Zustand befinden, vier Jahre ab dem auf dem Schutzhelm angegebenen Herstellungsdatum verwendet werden. Beim Ablaufdatum für Duroplasthelme sind die Angaben des Herstellers zu berücksichtigen, meist sind dies acht bis zehn Jahre. Hier gilt es zu beachten, dass das eingeprägte Datum auf der Innenseite der Helme nie das Ablaufdatum, sondern immer das Produktionsdatum ist.

Wann muss laut Gesetz Kopfschutz oder Nackenschutz zur Verfügung gestellt werden?
Kopf- und Nackenschutz muss zur Verfügung gestellt werden, wenn eine oder mehrere der nachfolgenden Gefahren bestehen:

Mechanische Gefahren durch:

  • herabfallende Gegenstände
  • Anstoßen an Gegenständen
  • pendelnde, umfallende oder wegfliegende Gegenstände
  • Erfasstwerden durch bewegte oder sich drehende Teile von Arbeitsmitteln oder sonstige Gegenstände

Thermische Gefahren durch

  • Kontakt mit heißen oder kalten Oberflächen, Medien (Berührungswärme, -kälte), Gasen (Konvektionswärme), Wärmestrahlung
  • Flammenwirkung
  • Funken
  • Spritzer heißer Flüssigkeiten
  • elektrische Gefahren
  • Gefahren durch Hitze, Kälte, Nässe oder Witterung
  • Gefahren durch optische oder ionisierende Strahlung

Können Sicherheitshelme bedruckt oder beklebt werden?
Ja, fast alle Helmhersteller bieten individuell bedruckte Schutzhelme an. Es gibt mehrere Möglichkeiten, z. B. Tampondruck, Heißprägung oder Aufkleber. Mindestmengen sind hersteller- und modellabhängig und beginnen ab ca. 20–300 Stück. Die Zertifizierung der Helme, und somit auch die Herstellerhaftung, bleiben nur aufrecht, wenn der Hersteller die Logoanbringung macht bzw. freigibt.

Was sind Duroplast-Helme?
Industrieschutzhelme aus Textil-Phenol-Kunstharz oder aus Glasfaser-Polyester-Kunstharz werden als Duroplast-Helme bezeichnet. Sie sind auch gemeinhin als Hitzehelme bekannt. Duroplast-Helme halten mehrere hundert Grad Celsius aus und sind bis zu 10 Jahre haltbar.

Was sind Thermoplast-Helme?
Arbeitshelme und Bauhelme aus PE, PC, PA, ABS, PP-GF, PC-GF oder HDPE werden als Thermoplast-Helme bezeichnet. Diese Abkürzungen stehen zum Beispiel für Polyethylen, Polycarbonat, High-Density-Polyethylen usw. Diese Schutzhelme sind die am häufigsten eingesetzten Baustellenhelme und sind je nach Hersteller und Modell meist 4–7 Jahre lagerfähig.

Spezialhelme

Was ist der Unterschied zwischen den Helmnormen EN 397 und EN 12492?
Bei Helmen, die nach EN 397 zertifiziert sind und einen Kinnriemen haben, muss sich die Kinnschnalle bei einer Kraft von 25 daN öffnen. Bei Helmen, die nach der EN 12492 zertifiziert sind (Helme für Höhenarbeit und Rettung), muss sich die Kinnschnalle erst bei einer Kraft von 50 daN öffnen. Im Falle eines Absturzes bei Höhenarbeiten bleibt der Helm dadurch eher auf dem Kopf.

Warum haben Rettungshelme und Höhenarbeiterhelme keinen Schild an der Stirn?
Spezialhelme für Höhenarbeit und Rettung haben keinen Schild, damit der Blick nach oben frei bleibt.

Anstoßkappen

Können Anstoßkappen statt Schutzhelmen getragen werden?
Anstoßkappen oder auch Schutzkappen bieten Schutz in allen Situationen, bei denen die Gefahr des Kopfstoßens besteht. Bei Helmtragepflicht sind Anstoßkappen nicht erlaubt.

Wie gut schützen Anstoßkappen im Vergleich zu Schutzhelmen?
Anstoßkappen schützen vor dem Anstoßen des Kopfes, wobei die Bewegung vom Kopf ausgeht. Schutzhelme müssen getragen werden, wenn die Gefahr von pendelnden oder fallenden Lasten vorhanden ist. Schutzhelme haben eine deutlich höhere Schutzwirkung.

Was sind typische Einsatzgebiete von Schutzkappen?
Anstoßkappen werden meist in der Industrie bei der Endmontage oder im Zusammenbau verwendet. Typische Anwendungsgebiete sind Automobilhersteller, Automotive-Zulieferer, Lebensmittelverarbeitende Betriebe und uvm.

Augenschutz

Schutzbrillen

Wie wird die richtige Schutzbrille ausgewählt?
Für die Auswahl des geeigneten Augen- und Gesichtsschutzes ist eine Gefahrenanalyse des Arbeitsplatzes ausschlaggebend. Empfehlenswert ist nach einer ersten Vorauswahl die Einbeziehung ausgewählter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Praxistests bringen Klarheit, welche Schutzbrille für die jeweiligen Arbeitsumgebungen und für die Mitarbeitenden die beste Lösung ist. Schutzprodukte, die am Kopf bzw. im Gesicht getragen werden, müssen eine hohe Trageakzeptanz erzielen, wenn man eine entsprechende Tragequote und die Erhaltung der Leistungsfähigkeit erreichen will.

Bieten Schutzbrillen mit transparenten Gläsern auch UV-Schutz?
Alle Schutzbrillen, die eine UV-Prüfung haben, auch jene mit klaren, transparenten Gläsern, schützen vor schädlicher UV-Strahlung. Aber nur Schutzbrillen mit zusätzlich getönten Gläsern schützen vor Blendung durch natürliches oder künstliches Licht.

Warum gibt es Schutzbrillen mit gelben und orangefarbenen Sichtscheiben?
Gelbe und orangefarbene Gläser werden empfohlen, wenn Kontraste besser gesehen werden sollen. Das kann beispielsweise in dunklen Industriehallen bei der Oberflächenbearbeitung, beim Lackieren, bei Schleiftätigkeiten oder beim Finishing der Fall sein. Den Effekt, den gelbe und orangefarbene Brillengläser haben, kennen viele aus dem Skisport: Mit gelben und orangefarbenen Gläsern werden Unebenheiten im Schnee besser sichtbar.

Wovor schützt eine Schutzbrille?
Eine Schutzbrille kann vor mechanischen Risiken (Splitter, Späne, Staub, Körner), optischen Risiken (UV-Strahlen, Licht, IR-Strahlen), chemischen Risiken (Laugen und Säuren, Dämpfe, Gase) und thermischen Risiken (Hitze und Kälte, glühende Partikel) schützen.

Wodurch sind die mechanische Festigkeit und die Schutzwirkung der Brillengläser bei fliegenden Teilen wie z. B. Metallspänen erkennbar?
Auf jeder zertifizierten Schutzbrille stehen Kennzeichnungen aus Buchstaben und Zahlen. Die mechanische Festigkeit ist gekennzeichnet mit:

  • F: Stoß mit niedriger Energie 45 m/s
  • B: Stoß mit mittlerer Energie 120 m/s
  • A: Stoß mit hoher Energie 190 m/s
  • T: garantierte Beständigkeit bei –5 °C bis +55 °C

Gibt es optische Schutzbrillen?
Für Sehbehinderungen gibt es Korrektionsschutzbrillen, bei denen – wie auch bei den allgemeinen Schutzbrillen – sowohl die Fassung als auch die Scheiben normkonform gekennzeichnet sein müssen. Voraussetzung für optische Schutzbrillen ist eine entsprechende Zertifizierung durch ein unabhängiges Prüfinstitut. „Überbrillen“, also Schutzbrillen, die über der normalen Brille getragen werden, sollten nur bei kurzfristigem Einsatz bzw. als „Besucher-Brillen“ zum Einsatz kommen.

Wie wird eine Schutzbrille gereinigt?
Scheuermittel, der Ärmel eines Pullovers oder ein Taschentuch sollten nicht zur Reinigung von Schutzbrillen verwendet werden, da dadurch feine Kratzer auf dem Glas entstehen können. Außerdem können winzige Schmutz- und Staubpartikel Spuren auf den Gläsern hinterlassen, welche die Oberflächen auf Dauer „blind“ machen. In vielen Betrieben hängen Reinigungsstationen mit Reinigungsflüssigkeit und speziellen Trockentüchern für Schutzbrillen, welche die Gläser nicht verkratzen. Bei starken Verschmutzungen wird die Schutzbrille zunächst unter fließendem, lauwarmem Wasser gereinigt. Danach wird das Reinigungsmittel auf den Gläsern verteilt und sanft mit zwei Fingern verrieben. Anschließend wird das Mittel unter fließendem, lauwarmem Wasser abgespült, die Gläser werden mit einem weichen Papier- oder Stofftuch abgetupft. Sollte es nötig sein, kann mit einem Mikrofasertuch vorsichtig nachgerieben werden. Wichtig ist, dass die Brille nur trockengetupft wird, da sonst die Beschichtung beschädigt werden kann.

Ist es notwendig, auch die Bügel einer Schutzbrille zu reinigen?
Aus Hygienegründen ist zu empfehlen, auch die Bügel und das Nasenpad zu reinigen. Zudem wird so auch der Sitz der Brille verbessert, da sie durch das entfernte Hautfett weniger rutscht.

Wie bewahrt man eine Schutzbrille auf?
Am besten eignet sich für die Aufbewahrung ein festes, passendes Etui. Wichtig ist auch, dass die Brille niemals auf den Gläsern abgelegt wird. Allgemein ist empfehlenswert, die Brille verschlossen zu lagern, damit sie nicht UV-Strahlung, Staub und Schmutz ausgesetzt ist.

Kann bei einer Reinigungsstation mit Wandmontage auch nur die Pumpe ausgetauscht werden?
Ja, das ist bei vielen Brillenreinigungsstationen möglich.

Warum wurde früher von Brillenputztüchern abgeraten?
Bei der Markteinführung waren Brillenputztücher häufig mit Fremdkörpern (z. B. Holzteilen) verunreinigt. Mittlerweile wurde dieses Problem behoben.

Gesichtsschutz

Für welche Arbeiten wird ein Gesichtsschutz benötigt?
Generell immer, wenn Gefahr für das Gesicht besteht:

  • in der Metallverarbeitung zum Beispiel zum Schutz gegen geschmolzenes Material und das Eindringen heißer Partikel
  • in der Chemieindustrie zum Schutz vor Spritzern von Chemikalien
  • im Baugewerbe beim Schleifen, bei der Stein- und Holzverarbeitung und beim Schweißen zusätzlich mit getönten Sichtscheiben

Wofür wird eine Schutzfolie für Visiere benötigt?
Eine Visierschutzfolie dient zum Schutz für das Polycarbonat des Visiers. Mit der Folie kann es weniger leicht verkratzt werden. Zudem kann eine abreißbare Visierfolie Kosten sparen, da das Visier selbst nicht so oft ausgetauscht werden muss.

Passt ein Visier zu allen Helmhalterungen?
Nein, Visier und Helmhalterung müssen kompatibel sein. Werden Teile von zwei unterschiedlichen Herstellern kombiniert, ist darauf zu achten, dass die sogenannten Slots beim Helm und bei der Helmhalterung zusammenpassen. Nur dann sind Helm und Helmhalterung garantiert kompatibel. Informationen zur Größe der Slots sind in der jeweiligen Produktbeschreibung zu finden. Die Kombination von Produkten eines Herstellers ist in aller Regel kein Problem.

Gehörschutz

Wie wird der Lärmpegel am Arbeitsplatz gemessen?
Durch diverse Maschinen wie Stanzmaschinen, Sägen, Fräsen oder Baumaschinen entsteht die Gefahr von schädlichem Lärm. Die Messung des Lärmpegels muss daher regelmäßig durch eine zugelassene und geeignete Person oder Firma mit entsprechendem technischem Equipment erfolgen. Die Lärmmessung ist Teil der gesetzlich verpflichtenden Arbeitsplatzevaluierung. In der PSA-Verordnung finden Sie genauere Informationen. Ab welchem Lärmpegel muss der Arbeitgeber Gehörschutz zur Verfügung stellen?
Ab 80 dB Lärmbelastung muss der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern passenden Gehörschutz zur Verfügung stellen.

Ab welchem Lärmpegel muss der Arbeitnehmer Gehörschutz verwenden?
Ab 85 dB Lärmbelastung sind Mitarbeiter verpflichtet, Gehörschutz zu verwenden.

Sind Kapselgehörschützer oder Gehörschutzstöpsel besser?
Der höchste Schallschutzwert wird mit Gehörschutzstöpseln erreicht. Ein Kapselgehörschutz ist wesentlich teurer und er muss gereinigt werden, wenn ihn mehrere Mitarbeiter verwenden. Gehörschutzstöpsel sind in der Regel Einwegprodukte und werden täglich neu verwendet. Wesentlich ist aber vor allem die Trageakzeptanz der Anwender.

 
Masken / Atemschutz / Gasmessgeräte

Feinstaubmasken

Was bedeutet „FFP“ bei Atemschutzmasken?
Das Kürzel FFP steht für „filtering face piece“. Diese Klassifizierung ergibt sich aus der Filterleistung der Maske und anhand der maximal zulässigen Leckage – also der Durchlässigkeit des Filtermaterials und den Öffnungen, bei denen die Maske nicht direkt auf dem Gesicht aufsitzt.

Welche Schutzklassen gibt es beim Atemschutz und was bedeuten sie?
Schutzklasse FFP1: Atemschutzfilter dieser Klasse filtern mindestens 80 % der sich in der Luft befindlichen Partikel und können dann eingesetzt werden, wenn der Arbeitsplatzgrenzwert nicht höher als um das 4-Fache überschritten wird. Eine Einatmung führt nicht zu einer Erkrankung, kann aber die Atemwege reizen. Die Gesamtleckage darf maximal 25 % betragen.

Schutzklasse FFP2: Bei Arbeitsumgebungen, in denen sich gesundheitsschädliche und erbgutverändernde Stoffe in der Atemluft befinden, muss ein Atemschutzfilter der Klasse FFP2 eingesetzt werden, der mindestens 94 % der in der Luft befindlichen Partikel filtert. Der Arbeitsplatzgrenzwert darf maximal die 10-fache Konzentration erreichen, die Gesamtleckage nicht mehr als 11 %.

Schutzklasse FFP3: Atemschutzfilter dieser Klasse bieten den größtmöglichen Schutz vor Atemluftbelastung. 99 % von giftigen, krebserregenden und radioaktiven Partikeln einer Umgebung, bei der der Arbeitsplatzgrenzwert maximal 30-fach erhöht ist, werden gefiltert. Die Gesamtleckage darf maximal 5 % betragen.

Für welche Tätigkeiten sind die unterschiedlichen Klassen von Feinstaubmasken geeignet?
Schutzklasse FFP1: FFP1-Masken bieten Schutz vor ungiftigen Stäuben, die z. B beim Hobeln, Schleifen, Schneiden, beim Bohren von Beton, Eisen, Rost etc., bei Reinigungsarbeiten (Hausstaub) oder in der Landwirtschaft (Heu, Mehl, Getreide etc.) auftreten können. Außerdem kommen FFP1-Masken auch häufig bei Pollenallergie zum Einsatz.

Schutzklasse FFP2: FFP2-Masken bieten Schutz vor giftigen Stäuben, die z. B. beim Schleifen, Schneiden und Bohren von Zement, Holz, Stahl, Farben oder Lacken, beim Schweißen von Baustahl und Zink oder bei der Behandlung von Schimmel und Bakterien der Risikogruppe 2 auftreten können.

Schutzklasse FFP3: FFP3-Masken bieten Schutz vor giftigen und gesundheitsschädlichen Stäuben, Rauch und Aerosolen, die z. B. beim Schleifen, Schneiden und Bohren von hochlegiertem Stahl, beim Schweißen von Edelstahl oder mit Thorium-Elektroden, beim Arbeiten mit Asbest, Dieselruß oder -rauch oder beim Umgang mit Viren und Bakterien der Risikogruppe 3.

Halbmasken

Warum wird das Atmen beim Tragen einer Atemschutzmaske als schwierig empfunden?
Die Atemluft muss bei einer partikelfiltrierenden Halbmaske erst durch mehrere Schichten von Filtermaterial strömen, bevor sie eingeatmet wird. Dieser Widerstand ist normativ geregelt. Sollte der Einatemwiderstand bei Atemschutzmasken stark erhöht sein, deutet dies auf die Erschöpfung der Partikelfilter hin. Kommt nur mehr wenig Luft durch die Atemschutzmaske, ist es möglich, dass eine Leckage aufgetreten ist.

Kann eine Halbmaske wiederverwendet werden?
Meistens ja, dies kann der Herstellerbeschreibung entnommen werden. Im Vergleich zu Feinstaubmasken sind Halbmasken üblicherweise keine Einwegprodukte.

Was ist der Unterschied zwischen einer Halbmaske und einer Vollmaske?
Atemschutzhalbmasken umschließen Mund und Nase. Die Augenpartie bleibt ausgespart, sodass sie nicht ohne weiteres in einer Umgebungsatmosphäre mit Schadstoffen, die eine Reizung oder Schädigung der Augen verursachen, verwendet werden können. Vollmasken schützen auch die Augen.

Vollmasken

Was ist der Unterschied zwischen einer Vollmaske und einer Halbmaske?
Vollmasken schützen im Gegensatz zu Halbmasken nicht nur Mund und Nase, sondern auch die Augenpartie. Dadurch können sie auch dann eingesetzt werden, wenn Schadstoffe, die eine Reizung oder Schädigung der Augen verursachen, in der Umgebungsatmosphäre vorkommen.

Kann eine Vollmaske wiederverwendet werden?
Meistens ja, dies kann der Herstellerbeschreibung entnommen werden. Im Vergleich zu Feinstaubmasken sind Vollmasken üblicherweise keine Einwegprodukte.

Atemschutzfilter

Gibt es Standards für die maximale Nutzungsdauer von Gasfiltern?
Generelle Standards gibt es nicht, da die Nutzungsdauer von Atemschutzfiltern je nach äußeren Umständen wie zum Beispiel Gaskonzentration, Temperatur oder äußere Luftfeuchtigkeit sowie je nach Intensität der Nutzung variiert. Jedenfalls sollten Gasfilter aber dann ausgetauscht werden, wenn sich der Geruch oder auch der Atemwiderstand verändern.

Partikel bis zu welcher Größe werden von Atemschutzfiltern gefiltert?
Prinzipiell werden alle Partikelgrößen von Atemschutzfiltern gefiltert, allerdings ist die Schutzwirkung unterschiedlich. Je kritischer, kleiner, gefährlicher bzw. unklarer die zu filternden Stoffe sind, desto wichtiger sind eine fundierte Arbeitsplatzevaluierung sowie die Abarbeitung nach dem STOP-Prinzip. Die Mindestleistung für kritische Bereiche ist in einer Norm für die einzelnen Filterklassen festgelegt.

Wie lange können Atemschutzfilter benutzt werden?
Neben mikrobiologischen und hygienischen Aspekten dürfen Atemschutzfilter nur bis zum Ablaufdatum verwendet werden. Bei Partikelfiltern gilt, diese spätestens bei erhöhtem Einatemwiderstand zu ersetzen, bei Gasfiltern, wenn ein Geruch feststellbar ist oder spätestens sechs Monate nach erstmaliger Öffnung.

Fluchthauben

Für welche Einsätze wird eine Fluchthaube benötigt?
Im Brandfall oder bei Chemieunfällen werden Fluchthauben bei Evakuierungen als Lebensretter eingesetzt. Es handelt sich dabei um einmal verwendbare Atemschutzhauben, die im Tunnelbau, in Krankenhäusern, in Altenheimen, großen Gebäudekomplexen etc. verwendet werden.

Wie funktionieren Fluchthauben?
Fluchthauben ermöglichen, trotz Brandrauch 15 Minuten weiterzuatmen, um in dieser Zeit flüchten zu können. Moderne Fluchthauben können ohne Vorkenntnisse einfach über den Kopf gestülpt werden und sind sofort funktionstüchtig. Die leuchtende Signalfarbe der Fluchthauben hilft Rettungskräften, die zu rettende Person leichter zu entdecken.

Wie lange kann eine Fluchthaube verwendet werden?
Grundsätzlich ist eine Fluchthaube einmal verwendbar, sie kann aber über Jahre hinweg gelagert werden. Bei einigen Modellen kann zum Beispiel nach vier oder acht Jahren ein Service gemacht werden, wodurch sich die Lagerfähigkeit ein- oder zweimalig verlängert.

Gebläseatemschutz, Druckluftatemschutz

Was ist der Unterschied zwischen einem Gebläsesystem und einem Druckluftsystem für Atemschutzgeräte?
Gebläse-Atemschutzgeräte führen über ein Gebläse gefilterte Luft in verschiedene Kopfteile oder Helme. Das System bietet eine hohe Mobilität. Druckluft-Atemschutzgeräte führen dem Träger saubere Luft zu, die zum Beispiel von einem Hochdruckkompressor geliefert wird. Es können verschiedene Produkte an ein Druckluftsystem angeschlossen werden – zum Beispiel Hauben, Helme, Vollmasken, Halbmasken und lose sitzende Masken. Das System ermöglicht nur eingeschränkte Mobilität.

Für welche Tätigkeiten werden Gebläse- und Druckluft-Atemschutzgeräte benötigt?
In gefährlich belasteten und rauen Umgebungen (heiß und staubig) besteht eine absolute Notwendigkeit, Gebläse- oder Druckluft-Atemschutzgeräte zu verwenden. Typische Tätigkeiten und Einsatzgebiete, wo Gebläse- und Druckluft-Atemschutzgeräte verwendet werden, sind Sandstrahlen, Schleiftätigkeiten, Zementwerke oder Tunnelbaustellen.

Wie werden Gebläse- und Druckluft-Atemschutzgeräte gewartet?
Einige dieser Produkte erfordern eine regelmäßige Überprüfung und Wartung, damit eine optimale Funktion und der Schutz des Trägers gewährleistet werden können. Mangelnde Wartung kann zudem die Lebensdauer der Ausrüstung verkürzen und so Zusatzkosten verursachen. In der Gebrauchsanweisung der Produkte finden sich auch die Anleitungen zu notwendigen Kontrollen.

Nach welchen Kriterien werden Gebläse-Atemschutzsysteme zum Schweißen ausgewählt?
Zunächst werden das Schweißmaterial und das eingesetzte Schweißverfahren ermittelt. Die Schadstoffkonzentration ist von den Lüftungsbedingungen am Arbeitsplatz abhängig.

Folgende Teile werden benötigt:

  • Gebläseeinheit mit Akku inkl. Vorfilter und Partikelfilter, bei Bedarf Gasfilter
  • Automatikschweißfilter zu Schweißhelm

Aufbewahrung, Reinigung von Atemschutz

Wie sollen Atemschutz-Produkte aufbewahrt werden?
Atemschutz-Produkte sollten möglichst vor Umwelteinflüssen abgeschirmt werden, da Schmutz, Staub und andere Belastung die Funktion beeinträchtigen können. Bei Halbmasken werden oft schon wiederverschließbare Beutel mitgeliefert. Es gibt auch Hartschalen-Boxen, die optimal gegen Schmutz und äußere Einwirkung schützen. Gängig sind ebenso Tragedosen aus schlagfestem Kunststoff. Vorsicht: nicht jede Maske kann mehrfach verwendet werden; es kommt auf die Art der Maske und das Modell an.

Wichtig ist, dass der Atemschutz sauber und sicher vor Beschädigungen aufbewahrt wird.

Tragbare Gasmessgeräte

Wer muss Gefahren durch Gase im Betrieb feststellen und bewerten?
An jedem Arbeitsplatz bestehen vielerlei Gefahren. Durch die industrielle Entwicklung kommt es immer häufiger zu Gefährdungen durch Gase. Die allgemeine Regel lautet, dass der Arbeitgeber den Arbeitsplatz durch eine qualifizierte Sicherheitsfachkraft bewerten und feststellen lassen muss, ob und welche Gefahren durch Gase vorhanden sind oder sein könnten, die den Einsatz geeigneter Gasmessgeräte erfordern.

Welche Gase können mit tragbarer Gasmesstechnik gemessen werden?

  1. Es gibt drei Hauptgruppen von Gasen, die mit tragbarer Gasmesstechnik erkannt oder überwacht werden müssen:
    brennbare oder entzündbare Gase – zur Vermeidung einer Explosion muss die Konzentration in der Atmosphäre unter der unteren Explosionsgrenze (UEG) gehalten werden
  2. toxische Gase oder Reizgase – müssen zum Schutz der menschlichen Gesundheit vor Vergiftungen erkannt werden. Dies erfordert die Überwachung nicht nur vorübergehender Konzentrationen, sondern vor allem die Vermeidung kurz- oder langfristiger Einwirkung auf die Mitarbeiter.
  3. erstickende Gase / verdrängende Gase – müssen überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Atmosphäre weder zu wenig Sauerstoff (ein Gehalt von weniger als 19,5 Vol.-% beeinträchtigt die normale menschliche Atmung) noch zu viel Sauerstoff (mehr als 20,8 Vol.-% führen zu einem erhöhten Explosionsrisiko) enthält.

Wie wird das richtige tragbare Gasmessgerät ausgewählt, wenn die Gefahren im Betrieb bekannt sind?
Je nach Anwendungen, Finanzrahmen oder internen Vorschriften können verschiedene Auswahlkriterien gelten, jedoch sollten bei der Wahl des Gasmessgeräts in der Regel folgende Punkte berücksichtigt werden:

1) Ansprechgeschwindigkeit des Sensors, in der Regel ausgedrückt als T90-Zeit.
2) Genauigkeit der Sensoren und Stabilität im Zeitverlauf
3) Robustheit und Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen
4) Garantie auf das gesamte Gerät ohne Ausschlüsse
5) Zusätzliche Alarmfunktionen außer visuell, optisch und vibrierend
6) Wartungsfreundlichkeit und Gesamtbetriebskosten
7) Kompatibilität mit Verwaltungssoftware und deren Verfügbarkeit

Welche Gasmesstechnik bzw. Sensortechnik eignet sich für welche Anwendung?
Ist die Gasgruppe bestimmt, muss die für die bestehende Gefahr geeignete Mess- und Sensortechnik gewählt werden:

  1. brennbare oder entzündbare Gase – im Allgemeinen gemessen als 0–100 % der UEG mit katalytischen Sensoren für brennbare Gase, die für eine einwandfreie Funktion mindestens 10 Vol.-% Sauerstoff benötigen. Manchmal ist es jedoch notwendig, hohe Vol.-%-Konzentrationen zu überwachen, einschließlich inerter, sauerstofffreier Atmosphären. Hierfür eignet sich die IR-Technologie (Infrarot-Technologie) am besten.
  2. Toxische Gase oder Reizgase werden in der Regel mit elektrochemischen Sensoren im Messbereich von Teilchen pro Million (ppm, parts per million) gemessen, um schädliche Konzentrationen zu vermeiden. Wenn eine frühe Erkennung bestimmter toxischer Gase erforderlich ist, kann auch die PID-Technologie für Gase eingesetzt werden, die bei niedrigen Konzentrationen toxisch und in hohen Konzentrationen gleichzeitig brennbar sein können, meist als flüchtige organische Verbindungen bezeichnet.
  3. Sauerstoffmangel und Sauerstoffanreicherung werden durch elektrochemische Sensoren überwacht. Es gibt jedoch technische Unterschiede mit ungleicher Lebensdauer und Zuverlässigkeit. Derzeit werden wegen ihrer sehr langen Nutzungsdauer elektrochemische Sauerstoffsensoren mit verbrauchsfreier Reaktion bevorzugt.

Welche Sensortechnologie wird in tragbaren MSA-Gasmessgeräten verwendet?
Heute ist eine Vielzahl von Gasmesstechniken im Einsatz. Zu den meistverwendeten tragbaren Messgeräten gehören:

  • katalytischer Sensor für brennbare Gase
  • Infrarot für brennbare Gase und CO2
  • elektrochemischer Sensor für die Erkennung toxischer Gase
  • elektrochemischer Sensor für die Sauerstoffüberwachung
  • XCell-Sensoren

Was ist die XCell-Sensortechnologie bei Gasmessgeräten?
MSA hat eine eigene katalytische und elektrochemische XCell-Sensorreihe entwickelt. XCell-Sensoren wurden speziell für Anwendungen im Bereich der Arbeitssicherheit entwickelt und gehören unter allen verfügbaren Sensoren zu den robustesten. Viele ihrer Vorteile beruhen auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Entwicklung erstklassiger Sensoren und auf der Einbindung einer eigens entwickelten anwendungsspezifischen integrierten Schaltung (ASIC) zur Steuerung der XCell-Sensoren. Mit einer maßgeschneiderten Elektronik auf einer ASIC kann MSA die Sensorelemente und die Elektronik so aufeinander abstimmen, dass die Sensoren mit geringerem elektrischem Rauschen, höherer Empfindlichkeit und genauerer Umweltkompensation arbeiten.

Was ist der Messbereich bei tragbaren Gasmessgeräten?
Der Messbereich ist abhängig vom Sensor und von der Aufgabe des Gasmessgerätes. Sensoren, die vor brennbaren Gasen warnen, reichen in der Regel von 0 % bis 100 % der unteren Explosionsgrenze eines Gases wie Methan. Sensoren für toxische Gase decken einen für die Arbeitssicherheit maßgeblichen Bereich ab, z. B. 0–200 ppm für H2S.

Wofür stehen die Abkürzungen „UEG“ und „OEG“?
Es handelt sich hierbei um Explosionsgrenzen.

  • untere Explosionsgrenze (UEG) – die minimal erforderliche Konzentration eines Dampfes zur Aufrechterhaltung eines Feuers
  • obere Explosionsgrenze (OEG) – die maximale Konzentration eines Dampfes zur Aufrechterhaltung eines Feuers. Bei einer höheren Konzentration würde die Sauerstoffmenge nicht ausreichen, um das Feuer zu unterhalten.
  • Zwischen der unteren Explosionsgrenze (UEG) und der oberen Explosionsgrenze (OEG) kann sich ein brennbares Gas entzünden. Jedes Gas hat eine eigene UEG, z. B. Methan bei 4,4 Vol.-%. Gasmessgeräte können die Konzentration in Vol.-% anzeigen, häufiger aber in „% UEG“ als bessere Kennzahl für das Risiko einer explosionsfähigen Atmosphäre.

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit sich eine brennbare Flüssigkeit entzündet?
Eine brennbare Flüssigkeit kann oberhalb ihrer Flammpunkttemperatur entzündet werden und benötigt dann zum Brennen eine Dampfkonzentration zwischen zwei konkreten Grenzwerten, nämlich der unteren und der oberen Explosionsgrenze.

Wofür steht die Abkürzung „ppm“ bei tragbaren Gasmessgeräten?
„Teilchen pro Million“ (ppm, parts per million) wird häufig zur Angabe der Konzentration toxischer Gase verwendet. Arbeitsplatzkonzentrationen werden in ppm (oder ml/m³) ausgedrückt. Eine Gaskonzentration von „10.000 Teilchen pro Million“ entspricht der Einwirkung von 1 Vol.-%.

Was bedeuten die Alarmschwellen bei tragbaren Gasmessgeräten?
Die Alarmschwelle ist die einstellbare Gaskonzentration, bei der ein Alarm ausgelöst werden soll. Die Alarme können in einem weiten Bereich eingestellt werden. In der Regel sind pro Sensor zwei Alarmgrenzen MAK-Wert (Maximale Arbeitsplatz Konzentration) eingestellt. Zusätzlich werden ein KZW (Kurzzeitwert) und ein LZW (Langzeitwert) gemessen, je nach nationalen Vorschriften für die zu bestimmenden Grenzwerte. Die Alarme können optisch, akustisch oder vibrierend sein.
Neben diesen Standardalarmen bieten ausgewählte Instrumente wie die MSA-Multigasmessgeräte zusätzliche Sicherheit durch einen Alarm bei Bewegungslosigkeit und einen manuellen Alarm.

Wie kann überprüft werden, ob das tragbare Gasmessgerät querempfindlich gegenüber anderen Gasen ist?
Querempfindlichkeit ist das Ansprechen des Sensors auf andere Gase neben dem eigentlichen Messgas. Querempfindlichkeiten sind ganz normal, auch wenn diese durch die Sensorkonstruktion weitestgehend eingeschränkt werden. Einige Wechselwirkungen bestehen jedoch weiter – sie variieren je nach Temperatur, Druck, Feuchtigkeit, Alter des Sensors, bisheriger Gaseinwirkung oder auch einfach von Sensor zu Sensor. Die Querempfindlichkeiten sind immer in den technischen Beschreibungen des Sensors aufgeführt.

Wie wird ein Gasmessgerät kalibriert?
Eine Kalibrierung mit Pentan liefert in der Regel einen guten Bezugswert für viele brennbare Gase. Wenn eine direkte Messung anderer Gase benötigt wird, etwa von Ethanol, sind die Ansprechfaktoren in der Bedienungsanleitung eines jeden Geräts aufgeführt. Diese Multiplikatoren können verwendet werden, wenn das zu messende Gas bekannt ist. Bei unbekannten Gemischen liefert eine Kalibrierung mit Pentan nach wie vor die besten Messwerte. Diese Art der Kalibrierung kann auch mit Methan durchgeführt werden, das aber an einem katalytischen Sensor nur schwer verbrennt, da es eine höhere Temperatur der Sensorperle und mehr Katalysator benötigt als die meisten anderen brennbaren Gase.

Welche Normen gelten für tragbare Gasmessgeräte?
Typische Richtlinien für tragbare Gasmesstechnik sind ATEX und EMV ATmosphère EXplosible“: französisch für einen explosionsgefährdeten Bereich. Die ATEX-Richtlinie 2014/34/EU gilt für Geräte und Schutzsysteme zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen. Die Richtlinie legt die grundlegenden Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen und Konformitätsbewertungsverfahren fest, die vor dem Inverkehrbringen von Produkten in der EU anzuwenden sind. EMV: Die Richtlinie 2014/30/EU über die elektromagnetische Verträglichkeit soll die elektromagnetische Abstrahlung von Geräten so begrenzen, dass sie den Betrieb anderer Geräte nicht beeinträchtigt, und sicherstellen, dass das Gerät selbst vor elektromagnetischen Störungen geschützt ist.

Was bedeutet die Kennzeichnung bei tragbaren Gasmessgeräten?
Die CE-Kennzeichnung auf einem Gasmessgerät ist eine Erklärung des Herstellers, dass das Produkt allen geltenden Bestimmungen der Europäischen Union entspricht und alle erforderlichen Konformitätsbewertungsverfahren abgeschlossen sind.

Was bedeutet die jeweilige IP-Schutzklasse und wie wird diese für das tragbare Gasmessgerät definiert?
Die Schutzart IP („Ingress Protection“) ist in der internationalen Norm EN 60529 definiert. Sie dient zur Definition der Dichtheit elektrischer Gehäuse gegen das Eindringen von Fremdkörpern (Schmutz, Staub usw.) und Feuchtigkeit.
Die auf „IP“ folgenden Zahlen haben jeweils eine bestimmte Bedeutung: Die erste gibt den Grad des Schutzes des Geräteinneren vor Fremdkörpern an, die zweite zeigt den Grad des Schutzes, den das Gehäuse vor verschiedenen Formen von Feuchtigkeit bietet (Tropfen, Sprühwasser, Eintauchen usw).

Worin besteht der Unterschied zwischen einem pumpgetriebenen tragbaren Gasmessgerät und einem Diffusions-Gasmessgerät?
Ein Gasmessgerät kann nur Gase erkennen, die in Kontakt mit einem Sensor, mit mehreren Sensoren oder nur in Kontakt mit Sensoren kommen. Beim Diffusionsgerät gelangen Gase durch Öffnungen im Gehäuse des Messgeräts zum Sensor. Beim Messgerät mit integrierter Pumpe (oder beim Diffusionsgerät mit Pumpensonde) können Gase auch aus größerer Entfernung angesaugt und so den Sensoren zugeführt werden. Dies ermöglicht bspw. das Freimessen vor Zutritt beengter Räume.

Wie wird die Akkulaufzeit eines tragbaren Gasmessgerätes durch die Temperatur beeinflusst?
Die Art der Reaktion in Batterien ist derjenigen elektrochemischer Sensoren sehr ähnlich. Sie beruht in der Regel auf flüssigen Elektrolyten, welche die chemische Reaktion in Gang halten. Da Alkalibatterien bei niedrigen Temperaturen leicht 90 % oder mehr ihrer Kapazität einbüßen können, speisen sich die ALTAIR-Messgeräte von MSA aus lithiumbasierter Batterietechnik, die bei kaltem Wetter viel besser funktioniert als herkömmliche Akku-Chemie wie NiCd-, Alkali- und NiMH-Technologie.
Neben der Batterieentladung können auch die Ladeleistung und -tiefe durch Temperatureffekte beeinflusst werden. MSA-Geräte sind mit Thermoschutzschaltkreisen ausgestattet, die das Aufladen bei extremen Temperaturen verhindern.

Prüfung und Kalibrierung

Was ist ein Kurztest bei Gasmessgeräten?
Der Kurztest bei Gasmessgeräten ist ein Verfahren zur Überprüfung des Ansprechverhaltens eines Instruments ohne eigentliche Justierung. Die Häufigkeit von Kurztests wird häufig in Vorschriften auf nationaler Ebene oder auf Unternehmensebene festgelegt. Ein Kurztest vor jedem Einsatztag ist als bewährte Sicherheitspraxis anerkannt, um die richtige Funktion des Geräts zu prüfen und seine tägliche Betriebsbereitschaft sicherzustellen.

Was ist die Kalibrierung von Gasmessgeräten?
Die Kalibrierung von Gasmessgeräten ist die Einstellung der Sensorausgänge auf eine bekannte, rückverfolgbare Prüfgaskonzentration.
Beim Scheitern eines Kurztests muss eine Kalibrierung durchgeführt werden. Die erforderliche Häufigkeit kann durch Vorschriften der zuständigen Behörden festgelegt sein. Unter normalen Umständen wird eine Kalibrierung alle 120 Tage empfohlen. Viele europäische Länder haben jedoch ihre eigenen Richtlinien.

Welches Gas soll für die Prüfung und Kalibrierung von tragbaren Gasmessgeräten verwendet werden?
Die Auswahl des richtigen Prüfgases ist entscheidend für die Funktionsfähigkeit des Gasmessgerätes. Prüfgase von MSA sind so beschaffen und zertifiziert, dass sie während der gesamten Haltbarkeitsdauer der Prüfgasflasche konstant bleiben. Das breite Prüfgassortiment und Zubehör von MSA wird nach den strengsten Normen der Branche hergestellt und geprüft. MSA-Prüfgasflaschen werden mit individuellem Analysezertifikat und Materialsicherheitsdatenblatt geliefert. Fast alle MSA-Prüfgasflaschen für tragbare Gasmessgeräte sind mit einem RFID-Tag ausgestattet, der automatisch mit dem elektronischen Flaschenhalter der automatischen Prüfstation GALAXY® GX2 von MSA ausgelesen wird.

Handschutz

Montagehandschuhe

Wodurch unterscheiden sich Montagehandschuhe?
Meist haben Montagehandschuhe unterschiedlich gestricktes Trägermaterial, wobei die Garnstärke, die Maschinendichte und die Beschichtung unterschiedlich sind. Etabliert sind anliegende, gestrickte, widerstandsfähige Montagehandschuhe mit Beschichtungen aus Polyurethan (PU), Nitrilschaum, glattem Nitril oder schrumpfgerautem Latex.

Schnittschutzhandschuhe

Was sagt die Norm EN 388:2016 über Schnittschutzhandschuhe aus?
Mit der Norm EN 388:2016 gibt es zwei grundlegende Methoden für den Test der Schnittfestigkeit von Schnittschutzhandschuhen. Das bisherige Prüfverfahren (Coupe-Verfahren) bleibt bestehen, wird jetzt aber nur noch für Materialien verwendet, die sich nicht auf die Klingenschärfe auswirken. Das Prüfverfahren darf somit nicht mehr für schnittfeste Materialien (abrasive Fasern) wie Hochleistungs-Polyethylen (HPPE) oder Glas- und Stahlfasern verwendet werden, da diese im Laufe des Tests die Schärfe der Klinge reduzieren und so die Aussagekraft der Testergebnisse verfälscht wird. Der bisherige Schnittschutz ist bei solchen Handschuhen nach der EN 388:2016 mit „X“ angegeben. Stattdessen ist die EN ISO 13997 mit dem TDM-Schnitttestverfahren anzuwenden.

Welche Vorteile haben die verschiedenen Trägermaterialien von schnittfesten Handschuhen?

Trägermaterial Merkmale
DyneemaR/HPPE hohe Schnitt-und Abriebfestigkeit
fuselarm
kühles Tragegefühl
DyneemaR-Technologie excellente Schnittfestigkeit durch extrem dünne Fasern
Glasfaser schnittfest und leicht
Kevlar vielseitiger, starker Schnitt- und Thermoschutz
Edelstahl sehr stark und hohe Schnittfestigkeit

 

Arbeitshandschuhe Leder

Für welche Tätigkeiten eignen sich Arbeitshandschuhe aus Leder?
Leder hat sich besonders bei mechanischen Gefährdungen wie beispielsweise beim Umgang mit Metall bewährt. Lederhandschuhe eignen sich vor allem für mechanische und thermische Belastungen. Typische Einsatzgebiete für Arbeitshandschuhe aus Leder sind Schweißen, Schleifen und Hitze. Spezielle Gerbungen können die Schutzwirkung verbessern.

Können Lederhandschuhe Hautreizungen hervorrufen?
Ja, qualitativ minderwertige Lederhandschuhe können Hautreizungen hervorrufen. Umso wichtiger ist es, geprüfte, schadstofffreie und qualitativ hochwertige Produkte zu wählen.

Schweißerschutzhandschuhe

Vor welchen Gefahren schützen Schweißerschutzhandschuhe?
Schweißerschutzhandschuhe schützen vor kurzzeitigem Aufflammen, die beim Schweißen oder Grob- bzw. Feinschleifen entstehen können. Teils auch zum Schutz bei Schnittgefahren. Die besondere Beschaffenheit von Leder schützt sehr gut beim Schweißen.

Welchen Normen unterliegen Schweißerschutzhandschuhe?
Schweißerschutzhandschuhe unterliegen besonders strengen Sicherheitsregelungen, die in den Arbeitsschutznormen EN 388 und EN 12477 festgelegt sind. Sie werden aber auch noch auf andere Anforderungen geprüft, unter anderem nach EN 407.

Hitzeschutzhandschuhe

Welche Merkmale sollen Hitzehandschuhe, die der Norm EN 407 entsprechen, erfüllen?
Hitzeschutzhandschuhe, die der EN 407 entsprechen, sollen folgende Merkmale besitzen:

  • hohe Temperaturbeständigkeit
  • schwere Entflammbarkeit/Flammausbreitung
  • geringer Wärmedurchgang (Schutz vor Strahlungs-, Konvektions- und Kontaktwärme)

Welche Schutzstufen und Grenzwerte gibt es bei Hitzeschutzhandschuhen der EN 407?

Schutzstufe 1 2 3 4
A. Brennverhalten (s)
Nachbrennzeit
Nachglimmzeit

≤ 20
keine Anforderung

≤ 10
≤ 120

≤ 3
≤ 25

≤ 2
≤ 5
B. Kontaktwärme (s) 100 ºC
≥ 15
250 ºC
≥ 15
350 ºC
≥ 15
500 ºC
≥ 15
C. Konvektive Wärme (s) ≥ 4 ≥ 7 ≥ 10 ≥ 18
D. Strahlungswärme (s) ≥ 7 ≥ 20 ≥ 50 ≥ 95
E. Wärmebelastung durch kleine  Spritzer geschmolzenen Metalls (Anz.) ≥ 10 ≥ 15 ≥ 25 ≥ 35
F. Wärmebelastung durch große Mengen flüssigen Metalls (g) 30 60 120 200

Was bedeutet „Schutz vor Entzündung“ bei Hitzeschutzhandschuhen nach EN 407?
Bei dieser Prüfung wird die Zeit gemessen, die das Handschuhmaterial benötigt, bevor die Flammen und die Glut erloschen sind, nachdem es für 15 Sekunden einer Gasflamme ausgesetzt wurde.  Die höchste Leistungsstufe ist 4 und repräsentiert eine Nachbrennzeit von maximal zwei Sekunden sowie eine Nachglühzeit von maximal fünf Sekunden. Wenn die Gefahr besteht, dass der Handschuh mit Flammen in Kontakt kommt, muss dieser mindestens Stufe 3 aufweisen.

Was bedeutet „Schutz vor Kontaktwärme“ bei Hitzeschutzhandschuhen nach EN 407?
Bei dieser Prüfung wird der Temperaturbereich gemessen (100 – 500 °C), in dem der Handschuh für 15 Sekunden Schutz bietet und die Temperatur im Inneren des Handschuhs um nicht mehr als 10 °C ansteigt. Die höchste Leistungsstufe ist 4 und bedeutet, dass der Handschuh einer Temperatur von +500 °C standhalten kann.

Was bedeutet „Schutz vor konvektiver Wärme“ bei Hitzeschutzhandschuhen nach EN 407?
Der Schutz gibt an, wie lange es dauert, bis die Temperatur im Inneren des Handschuhs durch Eindringen der Wärme einer Flamme um 24 °C steigt. Die höchste Leistungsstufe ist 4.

Was bedeutet „Schutz vor Strahlungswärme “ bei Hitzeschutzhandschuhen nach EN 407?
In dieser Prüfung wird der Handschuh einer Wärmestrahlung ausgesetzt. Es wird die Zeit gemessen, die vergeht, bis eine gewisse Wärmemenge durchgedrungen ist. Die höchste Leistungsstufe ist 4 und bedeutet, dass der Handschuh für mindestens 95 Sekunden schützt.

Was bedeutet „Schutz vor Spritzern geschmolzenen Metalls “ bei Hitzeschutzhandschuhen nach EN 407?
In dieser Prüfung wird gemessen, wie viele Tropfen geschmolzenen Metalls erforderlich sind, um die Temperatur zwischen Handschuhmaterial und Haut um 40 °C zu erhöhen. Höchste Leistungsstufe ist 4 und mit 35 Tropfen oder mehr gleichzusetzen.

Was bedeutet „Schutz vor großen Mengen geschmolzenen Metalls“ bei Hitzeschutzhandschuhen nach EN 407?
Die Prüfung zeigt, wie viel Gramm geschmolzenen Eisens erforderlich sind, um eine künstliche Haut (PVC) zu beschädigen, die an der Innenseite des Handschuhmaterials befestigt ist. Die höchste Leistungsstufe ist 4 und mit 200 Gramm flüssigen Metalls gleichzusetzen.

Kälteschutzhandschuhe

Welchen Anforderungen und Normen müssen Kälteschutzhandschuhe entsprechen?
Vor konvektiver oder Kontaktkälte bis –50°C schützen spezielle Handschuhe, die den Anforderungen der EN 511 entsprechen. Handschuhe für den Einsatz in einer Umgebung von –50°C oder kälter müssen der Kategorie III nach PSA-Verordnung entsprechen.

Woran erkennt man, ob ein Handschuh als Schutz gegen Kälte geeignet ist?
Man erkennt dies am Piktogramm und an den Leistungsstufen. Dem Piktogramm folgen drei Zahlen, die die Ergebnisse der Prüfung auf definierte Belastungen in Leistungsstufen (konvektive Kälte 0–4, Kontaktkälte 0–4, Wasserdichtheit 0–1) darstellen. Je höher der Wert, desto besser das Prüfergebnis. Ist anstelle einer Zahl ein „X“ vorhanden, wurde der Handschuh nicht auf das entsprechende Risiko geprüft.

Was sagen die Leistungsstufen der EN 511 aus?
Die DIN EN 511 regeln den Schutz der Hände vor Kälte. Unterschieden wird dabei zwischen der konvektiven Kälte (durchdringenden Kälte) und der Kontaktkälte (z. B. durch direkte Berührung kalter Gegenstände). Des Weiteren wird noch die Wasserdichtheit geprüft.

Was bedeuten die Schutzklassen bei Kälteschutzhandschuhen?
Bei minimalen Risiken wie nicht extremen Witterungsbedingungen genügen zum Schutz Handschuhe der Kategorie I. Bei mittleren Risiken sind Handschuhe der Kategorie II notwendig und beim Einsatz in kalter Umgebung von –50°C oder noch kälter die Kategorie III.

Chemikalienhandschuhe

Woran erkennt man, ob ein Handschuh gegen chemische Gefährdungen geeignet ist?
Ob ein Handschuh gegen chemische Gefährdungen geeignet ist, erkennt man an den Piktogrammen und den Leistungsstufen.

Mit welchen Chemikalien werden Chemikalienschutzhandschuhe in der Norm EN ISO 374:2016 getestet?

In der Norm EN ISO 374:2016 wurden früher 12 Chemikalien getestet. Seit der Neufassung der Norm EN ISO 374:2016 sind sechs zusätzliche Chemikalien hinzugekommen. Die Kennbuchstaben werden für die Kennzeichnung bei Chemikalienschutzhandschuhen herangezogen.

Was bedeuten die Leistungsstufen Typ A, Typ B, Typ C bei Chemikalienschutzhandschuhen der Norm EN ISO 374:2016?

Typ C (entspricht mind. Leistungsstufe 1)
Die Permeation muss länger als zehn Minuten den in der Liste verzeichneten Chemikalien standhalten.

Typ B (entspricht mind. Leistungsstufe 2)
Die Permeation muss länger als 30 Minuten drei in der Liste verzeichneten Chemikalien standhalten. Diese drei Chemikalien werden mit ihrem jeweiligen Buchstaben angegeben.

Typ A (entspricht mind. Leistungsstufe 2)
Die Permeation muss länger als 30 Minuten sechs in der Liste verzeichneten Chemikalien standhalten. Diese sechs Chemikalien werden mit ihrem jeweiligen Buchstaben angegeben.

Was bedeuten die Begriffe Permeation und Penetration bei Chemikalienschutzhandschuhen?

Die Permeationszeit (Durchbruchszeit) ist nach EN 374 der Zeitraum, den eine bestimmte Chemikalie benötigt, um durch das Material des Chemikalienhandschuhs zu dringen. Hier wird in die Leistungsstufen 1 (10 Minuten) bis 6 (480 Minuten) unterschieden. Die Penetrationszeit ist die Zeit bis zur Durchdringung des Handschuhs mit einem Loch oder Riss (makroskopisch).

Welche Materialien für Schutzhandschuhe haben sich bei chemischen Gefährdungen bewährt?
Bewährte Materialien sind Naturlatex, Nitril, Neopren, Polyvinylchlorid (PVC). Natürlich unterscheiden sich all diese Materialien in ihren Eigenschaften. Für eine fundierte Produkt-Empfehlung inkl. maximaler Einsatzdauer für eine bestimmte Chemikalie können Sie sich jederzeit mit der jeweiligen CAS-Nummer oder dem Sicherheitsdatenblatt an unsere Experten wenden.

Sind Chemikalienhandschuhe flüssigkeitsdicht?
Ja, Chemikalienhandschuhe sind auf Wasser als Teststoff immer auch flüssigkeitsdicht

Einweghandschuhe

Warum gibt es gepuderte und ungepuderte Einweghandschuhe?
Damit der Einweghandschuh bei der Produktion in Form gezogen werden kann, muss die Handschuhform gepudert werden. Um einen ungepuderten Arbeitshandschuh zu bekommen, muss er danach nochmals gereinigt werden. Dies bedeutet mehr Aufwand – deswegen ist der ungepuderte Handschuh oft teurer.

Welche Materialunterschiede gibt es bei Einweghandschuhen?
Vinyl: Ist eine kostengünstige Alternative bei Einweghandschuhen. Sie dienen mit ihrem einfachen Schutz bei geringeren Risiken in der Industrie und haben nur eine begrenzte Reißfestigkeit sowie Elastizität. Allerdings überzeugen sie durch ein weicheres Material und somit durch einen höheren Tragekomfort.

Latex: Für medizinische Arbeiten und bei lebensmittelverarbeitenden Betrieben kommen Latexhandschuhe häufig zum Einsatz. Sie besitzen eine hohe Elastizität und Reißfestigkeit und schützen vor Flüssigkeiten. Zudem zeigen sie ein gutes Abriebverhalten.

Nitril: Mit guter Hautverträglichkeit, Elastizität und Reißfestigkeit sind Nitril-Einweghandschuhe robust und strapazierfähig und gleichzeitig angenehm zu tragen.

Polyethylen: PE-Handschuhe sind kostengünstig und der ideale Schutz für kurzfristige Schmutzarbeiten. Das Material bietet ein sehr gutes Feingefühl und eignet sich ideal für Tätigkeiten wie Malerarbeiten, Qualitätskontrollen und Arbeiten mit Klebstoffen. Da PE-Einweghandschuhe verschweißt sind, sind diese nicht bei Umgang mit Chemikalien zulässig.

Wozu eignen sich ungepuderte und gepuderte Handschuhe?
Gepuderte Handschuhe haben einen hohen Tragekomfort und lassen sich leicht an- und ausziehen – vor allem bei feuchten Händen. Puderfreie Handschuhe eignen sich besonders für Allergiker, da sie eine hohe Hautverträglichkeit besitzen.

Baumwollhandschuhe

Für welche Tätigkeiten eignen sich Baumwollhandschuhe?
Grundsätzlich wird bei den Materialien zwischen Naturfasern und Chemiefasern unterschieden. Die Materialien sind gewirkt, gestrickt oder gewebt. Naturfasern wie Baumwolle eignen sich besonders für trockene Arbeiten und bieten wenig Schutz gegen mechanische und thermische Risiken. Die Schutzwirkung lässt sich durch spezielle Verarbeitung verbessern. Baumwollhandschuhe eignen sich auch ideal als Unterzieh-Handschuh und als Produktschutz.

Welche Vorteile bieten Baumwollhandschuhe?
Baumwollhandschuhe punkten mit bestem Tastempfinden und komfortablem Tragegefühl und sind für feine, trockene Arbeiten geeignet.

Spezialhandschuhe

Was ist das Besondere an Elektrikerhandschuhen?
Für Elektroinstallateure gibt es isolierende Latexhandschuhe. Mit einer Dicke von 0,5 bis 2,9 mm gewährleisten sie zuverlässigen Schutz gegen 500 bis 36.000 Volt. Üblicherweise ist der mechanische Schutz bereits im Material enthalten und somit kein Überhandschuh erforderlich.

Für welche Risiken eignen sich Elektrikerhandschuhe?
Sie sind speziell geeignet für elektrische Risiken und Lichtbogen.

Hautschutz

Hautschutz vor der Arbeit

Wann wird ein Hautschutz vor der Arbeit benötigt?

Hautschutz verhindert das Eindringen von Schmutz. Dadurch werden weniger aggressive Hautreiniger benötigt. Außerdem reduziert Hautschutz die Schädigung der Haut durch Hauterweichung unter Handschuhen und bei Arbeiten mit wässrigen oder wassergemischten Arbeitsstoffen. Hautschutz dient zudem dem Schutz der Füße in luftundurchlässigen Arbeitsschuhen sowie dem Schutz der Haut bei Sonneneinstrahlung.

Wie hoch sollte die Wassertemperatur bei der Anwendung von Hautreinigern sein?
Bei der Anwendung hochwertiger Handreiniger ist die Wassertemperatur nicht ausschlaggebend für den Reinigungseffekt. Die waschaktiven Substanzen arbeiten gleichermaßen gut mit warmem und kaltem, d. h. nicht vorgewärmtem Leitungswasser. Aus dermatologischen Gründen sollten die Hände nicht mit heißem oder sehr warmem Wasser gewaschen werden, da dies die Hornschicht aufquellen lässt und die Barrierefunktion der Haut eingeschränkt wird.

Welche bioziden Zusätze können in Hautreinigungsmitteln enthalten sein?
Es gibt eine Vielzahl von bioziden Wirkstoffen, die in Händedesinfektionsmitteln verwendet werden können. Das Robert Koch Institut empfiehlt vor allem alkoholbasierte Händedesinfektionsmittel. Typischerweise werden Ethanol, n-Propanol (1-Propanol) und Isopropanol (2-Propanol) als Einzelsubstanz oder als Gemisch eingesetzt.

Welche Vorteile hat der Einsatz von Ethanol als biozidem Wirkstoff in Hautreinigungsmitteln?
Ethanol als einzige Wirksubstanz wird aus folgenden Gründen eingesetzt:

  • Ethanol ist in Konzentrationen um 80 % wirksam gegen Bakterien, Pilze, Hefen, behüllte und unbehüllte Viren und bietet so ein breites Wirkungsspektrum.
  • Ethanol weist im Gegensatz zu anderen Alkoholen eine sehr gute Hautverträglichkeit auf. Die Anwendung von alkoholischen Händedesinfektionsmitteln ist hautschonender als das Waschen mit Wasser und Seife. Oft werden in den Produkten auch hautfreundliche Formulierungen verwendet.
  • Ethanol trocknet innerhalb von 30 Sekunden auf den Händen und lässt sich so optimal anwenden und in den Arbeitsablauf integrieren.
  • Ethanol dringt so gut wie nicht in die Haut ein und auch die Aufnahme von Dämpfen während der Desinfektion ist unkritisch. Ethanol ist eine in der Natur vorkommende Substanz, die im Körper abgebaut werden kann.
  • Ethanol wirkt durch Zerstörung der lebenswichtigen Eiweißmoleküle der Mikroorganismen unspezifisch. Es wird nicht nur ein spezifischer Stoffwechselweg durch Ethanol blockiert, den die Mikroorganismen eventuell umgehen könnten. Durch Ethanol werden die Zellen insgesamt zerstört und es gibt keinen Abwehrmechanismus dagegen.

Der Geruch von Ethanol wird meist als angenehmer empfunden als der eher stechende Geruch von 1- oder 2-Propanol.

Warum sind auf manchen Hautschutz-Produkten Gefahrenkennzeichnungen angebracht?
Speziell Händedesinfektionsmittel können brennbar oder bei Kontakt mit Schleimhäuten oder den Augen reizend sein. Hierfür müssen auf der Verpackung, dem Sicherheitsdatenblatt und der Gebrauchsanweisung Gefahrenkennzeichnungen angebracht und beschrieben sein.

Was ist der UV-Index bei Hautschutz-Produkten?
Der UV-Index ist ein international festgelegter Index von 1 bis 11+, der in 5 Stufen eingeteilt ist. Schon ab UV-Index 3 sollte man sich z. B. durch die Verwendung eines UV-Schutzprodukts vor der Sonne schützen. In unseren Breitengraden werden im Sommer UVI-Werte bis 8 erreicht, in den Hochlagen der Gebirgsregionen sogar noch höhere Werte. Je höher der UVI an einem Tag ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten.

Hautreinigung nach der Arbeit

Was ist der Unterschied zwischen einer Seife und einem Flüssigreiniger?
Bei „Seife“ handelt es sich um Natrium- oder Kaliumsalze von Fettsäuren. Chemisch gesehen ist Seife also ein genau definierter Begriff. Allgemein werden in der Umgangssprache mit dem Begriff „Seife“ Produkte bezeichnet, die der Hand- und Körperreinigung dienen. Moderne Flüssigreiniger enthalten meist keine Seifen im chemischen Sinne, sondern besser hautverträgliche, synthetische Reinigungsstoffe. Da „Seife“ aber ein eingeführter Begriff ist, werden Hautreiniger allgemein als „Seife“ bezeichnet.

Wie hoch sollte die Wassertemperatur bei der Anwendung von Hautreinigern sein?
Bei der Anwendung hochwertiger Handreiniger ist die Wassertemperatur nicht ausschlaggebend für den Reinigungseffekt. Die waschaktiven Substanzen arbeiten gleichermaßen gut mit warmem und kaltem, d. h. nicht vorgewärmtem Leitungswasser. Aus dermatologischen Gründen sollten die Hände nicht mit heißem oder sehr warmem Wasser gewaschen werden, da dies die Hornschicht aufquellen lässt und die Barriere-Funktion der Haut eingeschränkt wird.

Welche Vorteile haben Schaumseifen gegenüber flüssigen oder pastösen Seifen?
Schaumseifen entfalten direkt nach der Entnahme ihre Waschwirkung und müssen vor der Anwendung nicht aufgeschäumt werden. Weiteres entsteht beim Aufschäumen ein um das Vielfache des flüssigen Produkts vergrößertes Volumen. Daraus ergeben sich die folgenden Vorteile:

  • weniger Wasserverbrauch beim Waschen
  • wenig Produktverbrauch
  • höhere Standzeit der Kartusche
  • weniger Wechselintervalle
  • Einsparung von Kosten
  • leichtes Abspülen
  • weniger Produkt in der Umwelt

Kann Hautschutz nach der Desinfektion aufgetragen werden?
Hautschutzmittel und kosmetische Mittel sind im Allgemeinen sehr keimarm (leave on bei weniger als 100 KBE/g, Abwesenheit pathogener Keime). Deshalb kann mit Ausnahme hochsensibler Bereiche (z. B. in der Chirurgie) Hautschutz auch nach der Desinfektion angewendet werden.

Handhygiene

Was sind Hautmittel?
Offiziell wird der Begriff „Hautmittel“ als übergreifende Bezeichnung für Hautschutzmittel, Hautreinigungsmittel und Hautpflegemittel benutzt.

Müssen Hautschutzprodukte ein CE-Zeichen tragen?
Auf europäischer Ebene gibt es keine Norm für Hautschutzprodukte, sie unterliegen der kosmetischen Gesetzgebung. Eine CE-Zertifizierung ist nach der Kosmetikverordnung nicht möglich.

Was ist bei Hautschutzmitteln und ESD (elektrostatische Entladungen/ElectroStatic Discharge) zu beachten?
Im Gegensatz zu Handschuhen gibt es für Hautschutzmittel keine Normen oder Tests zur Klärung der ESD-Tauglichkeit. Tests zur ESD-Tauglichkeit nach EN 61340 (elektrostatische Aufladung) sind für Hautschutzprodukte nicht anwendbar. Die Ableitfähigkeit von elektrischen Ladungen über trockene Haut ist eher schlecht. Es kann davon ausgegangen werden, dass auf die Haut aufgetragene Hautmittel aufgrund des Wassergehaltes nicht isolierend wirken, sondern vielmehr die Leitfähigkeit der Haut erhöhen und das kontrollierte und langsame Abfließen von elektrischen Ladungen unterstützen.

Was bedeutet es, wenn ein Produkt nach HACCP bewertet wurde?
HACCP = Hazard Analysis Critical Control Point, zu Deutsch: Risiko-Analyse Kritischer Kontroll-Punkte. Ziel dieses Konzeptes ist es, zu erkennen, was mögliche Risiken sind und wie diese zu vermeiden sind. Bei Lebensmittelunternehmern ist ein HACCP-System Pflicht, um die größtmögliche Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten.

Hautpflege nach der Arbeit

Wozu braucht es nach der Hautreinigung noch eine Hautpflege?
Beanspruchte Haut muss mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgt werden, um sie zu pflegen, wiederherzustellen und gesund zu erhalten.

Spendersysteme

Welche unterschiedlichen Spendersysteme für Hautschutzsysteme und Wischtücher gibt es?
Es gibt Pumpsysteme, bei denen die Ausgabemenge genau bemessen ist. Oftmals lassen sich anhand der verschiedenen Farben der Spender die Produkte unterscheiden – zum Beispiel Schutz- und Pflegeprodukte, Hautreiniger und Grobhandreiniger.

Ebenso beliebt sind Spendersysteme mit berührungsloser Bedienung.

Was ist der Vorteil bei berührungslosen Spendersystemen?
Hier gibt es keine Kontaktflächen, über die sich Keime verbreiten können. Zudem kann die Ausgabemenge dadurch verringert werden, da die Benutzer weniger in Versuchung kommen, den Hebel aus Gewohnheit mehrmals zu betätigen und dadurch mehr als nötig zu entnehmen.

Bekleidung

Arbeitshosen

Was bedeuten die Gewichtsangaben beim Gewebe der Arbeitshosen?
Das Gewicht des verwendeten Gewebes bei Arbeitskleidung wird in g/m² angegeben. Je schwerer das Gewebe, desto tendenziell robuster und wärmer ist die Bekleidung.

Welche ist die passende Größe von Arbeitshosen?
Bei Arbeitshosen arbeiten die meisten Hersteller mit Konfektionsgrößen, z. B. Größe 50. Das entspricht etwa den Größen eines Anzugs oder Sakkos. Ein Vorteil der Konfektionsgrößen sind die vielen erhältlichen Größen. Einzelne Hersteller arbeiten mit amerikanischen Größen, z. B. Gr. M, L, XL usw. Bei größeren Anschaffungen bzw. Bekleidungsprojekten empfehlen wir eine Anprobe mit Größensätzen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur Arbeitskleidung, die perfekt sitzt, schafft die besten Voraussetzungen für eine gute Arbeitsleistung.

Ersetzen reflektierende Elemente an den Arbeitshosen eine Warnschutzbekleidung?
Nein, die reflektierenden Elemente bieten Schutz der Mitarbeiter in dunklen Umgebungen und auch auf dem Arbeitsweg. Wenn gesetzlich aber Warnschutzbekleidung vorgeschrieben ist, z. B. bei Arbeiten an befahrenen Straßen, muss Schutzkleidung nach EN 20471 verwendet werden.

Arbeitsjacken

Muss ein Arbeitgeber eine Arbeitsjacke zur Verfügung stellen?
Generell ist Berufsbekleidung ohne Normen gesetzlich nicht vorgeschrieben. Arbeitgeber stellen diese freiwillig als Schmutzschutz, Arbeitskleidung und für einen einheitlichen Auftritt zur Verfügung.

Fast alle Arbeitsjacken enthalten Kunstfaser wie Polyester. Schwitzt man darin mehr als in reiner Baumwolle?
Der Polyesteranteil macht Arbeitsjacken abriebfester, langlebiger und farbechter und hat keine Auswirkung auf das Schwitzen.

Wie sollen stark verschmutzte Arbeitsjacken gewaschen werden?
Jede Arbeitsjacke hat eine Waschanleitung im Etikett dabei. Die meisten Arbeitsjacken lassen sich zwischen 60 und 90 °C intensiv waschen und sind pflegeleicht.

Arbeitslatzhosen

Wann sollte eine Latzhose statt einer Bundhose gewählt werden?
Latzhosen haben den Vorteil, dass auch der Rücken sowie der Bauch geschützt sind. Zudem kann eine Latzhose nicht so leicht hinunterrutschen wie eine Bundhose.

Wieso gibt es bei einigen Arbeitskleidungssortimenten keine Latzhosen mehr?
Die Latzhose ist seit Jahren ein immer weniger gefragter Artikel und wird deshalb bei manchen Sortimentsserien nicht mehr angeboten. Bundhosen und Shorts sind die meistgefragten Arbeitshosen.

Kurze Arbeitshosen

Sind Shorts an allen Arbeitsplätzen erlaubt?
Nein, es gibt Unternehmen, bei denen lange Hosen aus Sicherheitsgründen vorgegeben sind, z. B. bei Tätigkeiten wie Schleifen, Schweißen oder beim Umgang mit Chemikalien.

Sind alle Shorts gleich lang?
Shorts gibt es in unterschiedlichen Schnitten und Längen. Der Trend geht hin zu kürzeren Shorts, die ein wenig oberhalb der Knie enden. Die Länge ist Geschmackssache.

Arbeitswesten

Wann sollte eine Arbeitsweste und wann eine Arbeitsjacke getragen werden?
Arbeitswesten dienen heutzutage durch ihre leichte Fütterung meist als „Body Warmer“. Sie halten den Rumpf warm. Eine Arbeitsjacke ist meist nicht gefüttert und dient mehr dem Schmutzschutz und für das Verstauen von Arbeitsutensilien.

Lassen sich Arbeitswesten mit einem Firmenlogo versehen?
Ja, alle Arbeitswesten können mit Firmenlogos versehen werden. Häufig werden Thermo-Transfer-Embleme oder Direktsticke verwendet.

Arbeitsmäntel, Arbeitskittel

Wann sollte ein Arbeitsmantel statt einer Arbeitshose und Arbeitsjacke getragen werden?
Arbeitsmäntel werden dann verwendet, wenn man schnell einen Überwurf als Schmutzschutz benötigt, oder wenn man nicht in stark verschmutzender oder belastender Umgebung arbeitet.

Wieso findet man kaum noch Arbeitsmäntel bei Bekleidungssortimenten?
Arbeitsmäntel gelten nicht mehr als besonders modern und werden deshalb nur noch selten produziert. Die Nachfrage hat stark nachgelassen.

Arbeitsoveralls

Welche Vorteile bietet ein Arbeitsoverall?
Ein Arbeitsoverall hat den Vorteil, dass im Vergleich zur Kombination Bundhose und Arbeitsjacke kein Schmutz und kein Luftzug an Bauch und Rücken kommen.

Für welche Tätigkeiten wird ein Arbeitsoverall getragen?
Vor allem bei Tätigkeiten, bei denen Klettern, Kriechen oder das Einsteigen in Behälter und enge Räume notwendig ist, bietet ein Arbeitsoverall einen guten Rundumschutz, nichts kann verrutschen.

Welche Nachteile haben Arbeitsoveralls?
Arbeitsoveralls haben den Nachteil, dass Hose und Oberteil fix miteinander verbunden sind und nicht getrennt voneinander getragen werden können. Wenn es zu warm wird, kann man nur den gesamten Overall ausziehen und muss auf Hose und Jacke wechseln.

Arbeitskleidung Damen

Ist Arbeitskleidung für Damen speziell geschnitten?
Damen-Arbeitskleidung ist exakt für Frauen entworfen und bietet dadurch eine ideale Passform. Damenbekleidung ist taillierter und geht bei Körperpartien wie Schultern, Brust, Taille, Hüfte und insgesamter Länge auf den Körperbau von weiblichen Arbeitskräften ein.

Ist Damenbekleidung auch in besonderen Größen erhältlich?
Ja, viele Damen-Arbeitskleidungssortimente sind in Damengrößen von 32 bis 70 erhältlich.

Kann eine Frau auch mit Herren- bzw. Unisexbekleidung arbeiten?
Herren- bzw. Unisex-Arbeitskleidung kann auch von Frauen getragen werden.

Kühlhausbekleidung

Wieso gibt es Kühlhausbekleidung und Gefrierhausbekleidung?
Kühlhausbekleidung und Gefrierhausbekleidung ist speziell nach Normen für Einsätze bis zu –49 °C ausgerichtet. Normale Winterbekleidung schafft diese extremen Werte meist nicht.

Worauf muss bei der Auswahl von Kühlhausbekleidung und Gefrierhausbekleidung geachtet werden?
Es gibt konkrete Messwerte wie z. B. Luftdurchlässigkeit Klasse 3 oder Wärmeisolation Icl, r = 0,478 m² K/W (B). In der Arbeitsplatzevaluierung eines Kühlhauses ist schriftlich dokumentiert, welche Arbeitsschutzbekleidung nötig ist.

Wieso gibt es bei der Kühlhausbekleidung und Gefrierhausbekleidung keine Bundhosen?
Bei Kühlhausbekleidung und Gefrierhausbekleidung gibt es nur Jacken, Latzhosen und Overalls. Bei Bundhosen wäre die Gefahr des Kälteeintrittes oberhalb des Bundes zu hoch. 

Warnschutzkleidung

Wann muss vom Gesetz aus Warnschutzkleidung getragen werden?
Bei Gefahren durch Fahrzeuge wie z. B. an befahrenen Straßen, bei Staplerverkehr, usw. muss Warnschutzkleidung getragen werden. Aufschluss gibt auch eine gesetzlich vorgeschriebene und schriftlich zu dokumentierende Arbeitsplatzevaluierung.

Haben die Farben Leuchtgelb und Leuchtorange bei Warnschutzkleidung eine bestimmte Bedeutung in Bezug auf Branchen?
Nein, es gibt keine Branchenzuteilung der Farben. Je Bundesstaat und Bundesland haben sich bestimmte Farben in manchen Branchen etabliert, aber ohne gesetzliche Vorgabe.

Reicht es, wenn auf der normalen Arbeitskleidung Reflexstreifen angebracht werden?
Nein, dort wo Warnschutzbekleidung explizit vorgeschrieben ist, muss leuchtgelbe, leuchtorange oder leuchtrote Warnschutzbekleidung gemäß EN 20471 getragen werden.

Multinorm Arbeitskleidung, Flammschutzkleidung

Was bedeutet Multinormbekleidung?
Im Arbeitsschutz spricht man von Multinormbekleidung, wenn eine zertifizierte Schutzkleidung mehreren Normen gleichzeitig entspricht und somit mehrere Schutzfunktionen vereint.

Wie viele Normen kann eine Multinormbekleidung maximal erfüllen?
Eine Multinormbekleidung könnte bis zu zehn Normen erfüllen, z. B. EN 16111 (Schweißerschutz), EN 11612 (Hitze/Flammschutz), EN 1149-5 (Antistatik), EN 61482 (Störlichtbogenschutz), EN 204471 (Warnschutz), EN 343 (Wetterschutz), EN 342 (Kälteschutz), EN 14058 (Schutz gegen kühle Umgebungen), EN 14404 (Knieschutz) und EN 13034 (Chemikalienschutz).

Wer muss Multinormbekleidung tragen?
Arbeitgeber sind verpflichtet, eine schriftlich dokumentierte Arbeitsplatzevaluierung zu machen. Daraus kann hervorgehen, dass eine Multinormbekleidung zu tragen ist. Typische Tätigkeitsbereiche und Arbeitsumgebungen, in denen die Multinormbekleidung üblich ist, sind Elektriker, Energieversorger, Arbeiten an Schaltkästen/Elektroverteilern, Raffinerien, Lackieren, EX-Zonen, ATEX-Zonen, Umgang mit Gasen uvm.

Schweißerschutzkleidung

Darf man mit normaler Arbeitskleidung aus Baumwolle schweißen?
Nein, normale Arbeitskleidung darf zum Schweißen nicht verwendet werden, da sie nicht flammhemmend ist und Feuer fangen kann.

Was unterscheidet Schweißerschutzbekleidung von normaler Arbeitskleidung?
Schweißerschutzbekleidung ist im Vergleich zu gewöhnlicher Arbeitskleidung zertifiziert, z. B. EN 11611 (Schweißerschutznorm), und besteht aus flammhemmendem Gewebe. Die Arbeitsschutzkleidung schützt den Träger und gibt dem Arbeitgeber rechtliche Sicherheit.

Wie wird Schweißerschutzkleidung flammhemmend gemacht?
Es gibt Hochleistungsfasern, aus denen inhärent (dauerhaft) flammhemmende Gewebe hergestellt werden können. Alternativ können Baumwollfaser-Mischungen so behandelt werden, dass sie flammhemmend werden. Hier kann eine Nachrüstung der Flammhemmung beim Waschen nötig sein.

Einwegschutzkleidung, Chemikalienschutzkleidung

Wie wird der passende Einwegoverall ausgewählt?
Aus der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsplatzevaluierung geht die nötige persönliche Schutzausrüstung (PSA) hervor. Alle Schutzoveralls unterscheiden sich nach den Normen und Schutzklassen. Das geht von einem einfachen Staubschutz bis hin zum gasdichten Overall für extreme Einsätze.

Welche Typisierungen gibt es bei Chemikalienschutzkleidung?

  Typische Anwendungsfälle
Typ 1 Katastrophenschutz, Feuerwehr, Gasaustritt
Typ 2 nicht gasdicht Katastrophenschutz, Feuerwehr
Typ 3 flüssigkeitsdicht Arbeiten mit Chemikalien oder bei Nässe
Typ 4 sprühdicht Arbeiten mit Aerosolen
Typ 5 partikeldicht Arbeiten mit Stäuben
Typ 6 begrenzt sprühdicht Arbeiten in allgemein schmutziger Umgebung ohne Gefahrenstoffe

Arbeitsschutzbekleidung, die nur CE-Zeichen trägt, gehört zur Kategorie I und ist nicht zum Schutz vor Gefahrstoffen geeignet.

Welche Schutzanzüge sind am beliebtesten?
Marktführer bei Chemikalienschutzanzügen ist der Hersteller DuPont mit seinen Schutzoverall-Marken Tyvek und Tychem.

Gibt es Lösungen gegen das Schwitzen in Einwegoveralls?
Ja, einige Modelle haben atmungsaktive Gewebeeinsätze im Rückenbereich, damit die Wärme entweichen kann.

ESD-Bekleidung, Reinraumkleidung

Wofür wird ESD-Bekleidung benötigt?
ESD-Bekleidung schützt sensible elektronische Bauteile in der Produktion. ESD-Bekleidung ist somit ein Produktschutz und keine persönliche Schutzausrüstung.

Was bedeutet die Abkürzung ESD?
Die Abkürzung steht für „electro static discharge“, also für elektrostatische Ableitfähigkeit.

Wie unterscheidet sich ESD-Bekleidung von antistatischer Bekleidung?
ESD-Bekleidung leitet statische Aufladung in einem speziellen Ohm-Bereich ab und schützt sensible elektronische Bauteile. Antistatische Bekleidung gemäß EN 1149 soll verhindern, dass durch Entladungen, die beim Tragen von Bekleidung entstehen, Explosionen in explosionsgefährdeten Atmosphären ausgelöst werden.

Wer benötigt Reinraumbekleidung?
Reinraumbekleidung wird in ausgewiesenen Reinräumen verwendet, in denen hochsensible Produkte bearbeitet werden, meistens in den Branchen Pharma, Labore, Feinelektronik usw.

Körperkühlung

Wozu gibt es Bekleidung zur Körperkühlung?
Die Körpertemperatur beträgt bei gesunden Erwachsenen ca. 36–37 °C. Bei sehr warmen/heißen Arbeitsplätzen oder extremer körperlicher Anstrengung versucht der Körper, durch Schwitzen zu kühlen. Dadurch entsteht Verdunstungskälte. Diesen Effekt imitiert die Kühlbekleidung, weil sie Wasser verdunsten lässt. Das Ergebnis ist eine weitere Kühlung des Körpers in Richtung Normaltemperatur.

Welchen Effekt hat Kühlbekleidung?
Kühlbekleidung führt zu mehr Wohlbefinden und erhält die Leistungsfähigkeit bei heißen Arbeitsbedingungen oder körperlich anstrengenden Tätigkeiten.

Wie wird Kühlbekleidung aktiviert?
Die Kühlbekleidung wird in normalem Leitungswasser getränkt. Das aufgesogene Wasser verdunstet dann über mehrere Stunden ganz natürlich und erzeugt angenehme Verdunstungskälte.

Arbeitsschutzkleidung Zubehör

Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Gürteln?
Als besonders komfortabel gelten Stretch-Gürtel, die sich bei intensiven Arbeitstätigkeiten mitdehnen. Ledergürtel bieten einen besonders guten Halt, wenn man Werkzeug- und Nageltaschen anbringen will.

Kann bei knienden Tätigkeiten jedes Kniekissen bzw. jeder Knieschoner verwendet werden?
Kniekissen und Knieschoner sind in der Norm EN 14404 geregelt. Arbeitgeber müssen zertifizierte Knieschoner zur Verfügung stellen. Bei Kniekissen zum Einschieben in Arbeitshosen muss auf die Kompatibilität von Kniekissen und Hose geachtet werden.

Schürzen

Ersetzen Schweißerschürzen die Schweißerschutzbekleidung?
Schweißerschürzen können bei sehr seltenen und kurzen Schweißarbeiten als Schutz der Arbeitskleidung und des Trägers verwendet werden. Bei regelmäßigen Schweißarbeiten sind Schweißerschürzen ein Zusatzschutz über der Schweißerbekleidung.

Wieso sind Schweißerschürzen immer aus Leder?
Leder ist sehr robust und haltbar bei Metallspritzern, die beim Schweißen und Schleifen entstehen.

Welche Schürzen sind in der Lebensmittelbranche zulässig?
Bei der Herstellung oder Bearbeitung von Lebensmitteln muss darauf geachtet werden, dass die Arbeitsschürzen lebensmitteltauglich sind (Symbol „Glas und Gabel“). Zudem sind lebensmitteltaugliche Schürzen meist wasserdicht sowie säure- und laugenfest.

Funktionsunterwäsche, Thermounterwäsche

Was ist das Zwiebelprinzip bei Bekleidung?
Das Zwiebelprinzip bei Bekleidung bedeutet, dass mehrere Schichten übereinander getragen werden, die man im Bedarfsfall ausziehen kann, genau so, wie sich eine Zwiebel in Schichten schälen lässt. In der Arbeitsschutzbekleidung bedeutet es, dass auf der Haut Funktionsunterwäsche getragen wird, darüber eine Wärmeschicht, z. B. aus Fleece, und außen eine wasserdichte Outdoorbekleidung.

Wie wird die richtige Funktionsunterwäsche ausgewählt?
Je nach Material und Gewebegrammatur haben Funktionsunterwäschen unterschiedliche Eigenschaften. Synthetische Funktionsfasern leiten Feuchtigkeit besser nach außen als z. B. Baumwolle. Je schwerer das Gewebe, desto höher die Wärme-Isolation.

Wie unterscheidet sich der Tragekomfort von Naturfasern und synthetischen Fasern bei Funktionsunterwäsche?
Naturfasern wie Baumwolle oder Merino-Wolle sind beliebt und werden gerne auf der Haut getragen. Synthetische Funktionsfasern sind meist etwas leistungsstärker, z. B. beim Abtransport von Schweiß. Hochwertige synthetische Funktionsfasern verhindern unangenehme Geruchsentwicklung.

Fußschutz

S1-Sicherheitsschuhe, Arbeitsschuhe

Was ist zu tun, wenn die Füße während der Arbeit wehtun?

Sicherheitsschuhe müssen immer ideal an den Fuß angepasst sein. Tragetests können die Gewissheit bringen, dass der Sicherheitsschuh auch an langen Arbeitstagen immer noch angenehm zu tragen ist. Die Hersteller bieten präzise Vermessungsmöglichkeiten mittels Druckmessplatte oder 3D-Scanner an.

Was bedeuten die Schutzklassen der EN 20345 bei Arbeitsschuhen?

Welche Sicherheitsschuhe können mit orthopädischen Einlegesohlen getragen werden?
In Deutschland gibt es dafür die gesetzlich verpflichtende DGUV 112-191 und in Österreich die ÖNORM Z 1259. Private Einlegesohlen dürfen in Arbeitsschuhen aus Haftungs- und Zertifizierungsgründen nicht ohne weiteres verwendet werden. Diese Norm finden Sie bei den entsprechenden Arbeitsschuhen in der Artikelbezeichnung.

Welche Arbeitsschuhe haben antistatische Eigenschaften?
Jeder Arbeitsschuh, der nach den vorgegebenen Normen EN 20345 oder EN 20347 zertifiziert ist, muss eine gewisse Antistatik aufweisen. Die Antistatik-Eigenschaft bewirkt, dass die elektrische Aufladung des Körpers in den Boden abgeleitet werden kann und keine Zündfunken entstehen, die explosionsgefährdete Atmosphären (ATEX, EX-Schutz) entzünden könnten. ESD hingegen bedeutet, dass der Schuh elektrische Aufladungen, die gefährlich für sensible elektronische Bauteile sein könnten, gut ableitet. ESD ist heute Standard für viele Branchen, da mittlerweile in sehr vielen Produkten elektronische Bauteile und Steuerungen verbaut sind.

Was ist ein Mehrweitensystem bei Sicherheitsschuhen?
Mehrweitensystem bedeutet, dass es ein Schuhmodell nicht nur in verschiedenen Größen (Längen), sondern auch in verschiedenen Weiten gibt. Der Hintergrund ist, dass Sicherheitsschuhe sehr lange getragen werden und dadurch eine optimale Passform in Länge, Breite und Höhe enorm wichtig ist, um die Gesundheit sowie höchsten Tragekomfort zu erhalten.

Was bedeuten die Kennzeichnungen SRA, SRB oder SRC bei Sicherheitsschuhen?
„SR“ ist die Abkürzung für „slip resistant“ und steht für Rutschhemmung. Je nach Test gibt es drei Kennzeichnungsmöglichkeiten:
SRA: Rutschhemmung auf Boden aus Keramikfliesen mit Natriumlaurylsulfatlösung (SLS)
SRB: Rutschhemmung auf Stahlboden mit Glycerol
SRC: Rutschhemmung auf Boden aus Keramikfliesen mit Natriumlaurylsulfatlösung (SLS) und auf Stahlboden mit Glycerol

Was sind S1-Sicherheitsschuhe?
Sicherheitsschuhe der Klasse S1 nach der Norm EN 20345 weisen im Zehenbereich eine Schutzkappe auf. Die Schutzkappe kann aus Stahl, Aluminium oder einer Kunststoffmischung sein.

Was sind typische Einsatzgebiete für S1-Sicherheitsschuhe?
S1-Sicherheitsschuhe sind Sandalen oder Halbschuhe mit meist luftiger Schaftstruktur. S1-Sicherheitsschuhe sind damit oft sehr atmungsaktiv und für trockene Arbeitsplätze geeignet. Das sind üblicherweise Bereiche wie saubere Industriebereiche, Logistik und Dienstleitungen.

Was ist der Unterschied zwischen S1 und S2?
S1- und S2-Sicherheitsschuhe haben eine Schutzkappe im Zehenbereich. Jedoch haben S2-Sicherheitsschuhe eine geschlossene Schaftstruktur und bieten damit einen besseren Schutz vor Feuchtigkeit und Schmutz als S1-Sicherheitsschuhe.

S1P-Sicherheitsschuhe, Arbeitsschuhe

Was sind S1P-Sicherheitsschuhe?
S1P-Sicherheitsschuhe haben zusätzlich zur Zehenschutzkappe auch einen Durchtrittschutz eingebaut. Dieser Durchtrittschutz schützt den Träger vor dem Eintreten von Nägeln oder spitzen Gegenständen.

Was sind typische Einsatzgebiete für S1P-Sicherheitsschuhe?
S1P-Sicherheitsschuhe kommen zum Einsatz, wenn neben dem Herunterfallen von Lasten auf die Zehen auch der Eintritt von spitzen Gegenständen durch die Sohle eine Gefahr darstellt. Das kann in der metallverarbeitenden Industrie mit Spänen oder im Baunebengewerbe vorkommen.

Was ist der Unterschied zwischen S1P und S1?
S1P-Sicherheitsschuhe haben im Vergleich zu S1-Sicherheitsschuhen auch einen Durchtrittschutz in der Sohle eingearbeitet. Der Durchtrittschutz kann eine genormte dünne Stahlplatte oder ein textiler Durchtrittschutz sein. Beide erfüllen die Mindestvorgaben der Norm EN 20345. Im Praxistest abseits der Norm erreichen Stahlzwischensohlen höhere Schutzwerte.

S2-Sicherheitsschuhe, Arbeitsschuhe

Was sind S2-Sicherheitsschuhe?
S2-Sicherheitsschuhe zeichnen sich durch eine Zehenschutzkappe und einen geschlossenen Schaft aus.

Was sind typische Einsatzgebiete für S2-Sicherheitsschuhe?
S2-Sicherheitsschuhe werden dort eingesetzt, wo hauptsächlich die Zehen geschützt werden müssen, wo leichte Feuchtigkeit und Schmutz vorkommen können, wo aber keine Gefahr von Eintreten spitzer Gegenstände herrscht. Viele Industrieanwendungen kommen dafür in Frage, z. B. in der Kunststoffindustrie, teils in der Metallindustrie oder der Automotivebranche.

Was ist der Unterschied zwischen S2 und S3?
S2-Sicherheitsschuhe haben eine Zehenschutzkappe und bieten Schutz vor Schmutz und leichter Nässe. S3-Sicherheitsschuhe bieten dieselben Schutzfunktionen wie S2-Sicherheitsschuhe, jedoch zusätzlich einen Durchtrittschutz in der Sohle.

S3-Sicherheitsschuhe, Arbeitsschuhe

Was sind S3-Sicherheitsschuhe?
S3-Sicherheitsschuhe haben eine Zehenschutzkappe, einen Durchtrittschutz in der Sohle und bieten Schutz vor Nässe und Schmutz.

Was sind typische Einsatzgebiete für S3-Sicherheitsschuhe?
S3-Sicherheitsschuhe werden auf dem Bau, im Handwerk und bei Heavy-Duty-Anwendungen in der Industrie verwendet.

Was ist der Unterschied zwischen S3 und S1P?
S3-Sicherheitsschuhe haben eine Zehenschutzkappe, einen Durchtrittschutz in der Sohle und bieten im Vergleich zu S1P-Sicherheitsschuhen zusätzlich Schutz vor Nässe und Schmutz. S1P-Sicherheitsschuhe haben eine eher offene Schaftkonstruktion, wodurch weniger Schutz vor Schmutz und Feuchtigkeit gegeben ist.

Sicherheitsclogs, Arbeitsclogs, Berufsclogs

Was sind Sicherheitsclogs, Arbeitsclogs und Berufsclogs?
Sicherheitsclogs, Arbeitsclogs und Berufsclogs sind offene Schuhe, die mit oder ohne Fersenriemen getragen werden können.

Was sind typische Einsatzgebiete für Sicherheitsclogs, Arbeitsclogs und Berufsclogs?
Sicherheitsclogs, Arbeitsclogs und Berufsclogs werden in trockenen Umgebungen, also indoor verwendet. Typische Branchen, in denen Sicherheitsclogs, Arbeitsclogs und Berufsclogs getragen werden, sind die Lebensmittelbranche, Pharma, Büro oder Gesundheitswesen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Sicherheitsclog und einem Berufsclog?
Sicherheitsclogs haben eine Zehenschutzkappe, Berufsclogs nicht. Berufsclogs erfüllen trotzdem Normvorgaben wie z. B. die Rutschfestigkeit und Energieaufnahme der Laufsohle.

Schuhe für spezielle Einsätze

Was sind Dachdeckerschuhe?
Dachdeckerschuhe sind eine Sonderform von Sicherheitsschuhen, da sie auch ohne Zehenschutzkappen angeboten werden. Bei Arbeiten auf Schrägdächern ist vor allem eine extrem griffige Laufsohle gefragt, da Abstürze von Dächern die größte Gefahr darstellen. Zusätzlich ist meist eine durchtrittsichere Zwischensohle gegen das Eintreten von Nägeln verarbeitet.

Was sind Gießerstiefel?
Gießerstiefel sind für Arbeiten an Hochöfen oder mit geschmolzenem Metall konstruiert. Durch besonders hitzefeste Laufsohlen und Schaftmaterialien halten die Schuhe auch extreme Hitze und Spritzer mit flüssigem Metall aus. Teils sind die Schäfte aluminiert, wodurch Strahlungshitze abgehalten wird.

Was sind Schnittschutzstiefel?
Schnittschutzstiefel oder auch Motorsägenstiefel haben im Bereich des Ristes spezielle Fasern verarbeitet. Wenn mit einer Motorsäge versehentlich in den Schnittschutzstiefel gesägt wird, lösen sich diese Fasern und stoppen die Motorsäge unverzüglich. Dadurch können schlimmere Verletzungen verhindert oder gemildert werden.

Was sind Schweißerschuhe?
Schweißerschuhe und Schweißerstiefel haben eine geschlossene Schaftkonstruktion, damit keine flüssigen oder glühenden Metallspritzer in den Schuh gelangen können. Zusätzlich sind die Materialien am Schaft so verarbeitet, dass keine Metallspritzer hängen bleiben können. Schweißerschuhe und Schweißerstiefel müssen ein Verschlusssytem haben, mit dem der Schuh sekundenschnell auszuziehen ist, falls doch einmal ein heißer Metallspritzer in den Schuh gelangt ist.

Sicherheitsstiefel, Berufsstiefel

Welchen Schutz beinhalten Sicherheitsschuhe der Klasse S5?
Sicherheitsschuhe der Klasse S5 bieten die höchste Sicherheitsklasse. Neben einer Stahlzehenschutzkappe und einem Durchtrittschutz aus Stahl hat der Sicherheitsgummistiefel auch eine rutschhemmende PVC-Sohle gegen verschiedene Chemikalien, Öle, Fette und Desinfektionsmittel. Zudem sind Sicherheitsstiefel bzw. Berufsstiefel der Klasse S5 zu 100 Prozent wasserdicht.

Welche Arbeitsschuhe sind für Arbeiten im Freien und bei Nässe nötig?
Wer bei Arbeiten in nassen Umgebungen garantiert trockene Füße behalten will, dem empfehlen wir Arbeitsschuhe mit Laminat, z. B. Gore-Tex. Eine andere Variante sind Berufs- und Sicherheitsstiefel, im Volksmund auch Gummistiefel genannt.

Warum ist ein hoher Schaft bei Sicherheitsstiefeln von Vorteil?
Die häufigsten Verletzungen entstehen bei Stolpern, Rutschen und Stürzen im oberen und unteren Sprunggelenk. Knöchelhohe Arbeitsschuhe (Mid) und Stiefel bieten Schutz, indem sie den Fuß stützen und vor Stößen schützen. Der hohe Schaft schützt bei Außenarbeiten vor Witterung, Nässe und Schmutz.

Was sind S4-Sicherheitsstiefel?
S4-Sicherheitsstiefel haben eine komplett geschlossene und wasserdichte Schaftkonstruktion bis zum Unterschenkel und eine Zehenschutzkappe.

Was sind S5-Sicherheitsstiefel?
S5-Sicherheitsstiefel haben eine wasserdichte und komplett geschlossene Schaftkonstruktion bis zum Unterschenkel, eine Zehenschutzkappe und einen Durchtrittschutz in der Sohle.

Was ist der Unterschied zwischen einem Sicherheitsstiefel und einem Berufsstiefel?
Ein Sicherheitsstiefel hat eine Zehenschutzkappe und bei S5 auch einen Durchtrittschutz im Bereich der Laufsohle. Ein Berufsstiefel hingegen hat weder Zehenschutzkappe noch Durchtrittschutz, muss jedoch laut Norm EN 20347 auch Schutzfunktionen wie z. B. Rutschfestigkeit und Energieaufnahme bei der Laufsohle erfüllen.

Welche Materialien gibt es bei Sicherheitsstiefeln?
Hochwertige Sicherheitsstiefel sind aus geschäumtem Polyurethan (PU). Sie sind durch die Lufteinschlüsse (Schäumung) sehr leicht, gut isolierend und kälteresistent. Günstiger sind Sicherheitsstiefel aus PVC, die etwas schwerer und weniger kälteresistent sind. PVC-Stiefel werden meist für kurzfristigere Einsätze verwendet oder wenn die Haltbarkeit nicht die größte Bedeutung hat, z. B. beim Betonieren.

Was ist ein Gummistiefel?
Der Begriff Gummistiefel ist ein geläufiger Begriff für einen Berufs- und Sicherheitsstiefel aus PU oder PVC. Vor vielen Jahrzehnten waren Gummistiefel tatsächlich aus Gummimischungen gefertigt. Das ist aber schon lange nicht mehr Stand der Technik. Heute sind Berufsstiefel und Sicherheitsstiefel aus PU und PVC langlebiger und komfortabler als Stiefel aus Gummi.

Berufsschuhe

Was ist ein Berufsschuh?
Berufsschuhe sind nach der Norm EN 20347 geprüft und müssen z. B. Rutschfestigkeit und Energieaufnahme bei der Laufsohle erfüllen.

Wieso gibt es Businessschuhe für die Arbeit?
Es gibt Arbeitsbereiche, in denen die Gefahren von herabfallenden schweren Teilen und des Eintretens von spitzen Gegenständen kaum vorkommen. Trotzdem müssen die Berufsschuhe beim Tragen über einen ganzen Arbeitstag ergonomische Kriterien, Rutschfestigkeit, antistatische Eigenschaften u. v. m. erfüllen.

Können Berufsschuhe auch Schutzfunktionen haben?
Ja, Berufsschuhe müssen ergonomische Kriterien, Rutschfestigkeit, antistatische Eigenschaften u. v. m. erfüllen.

Socken, Schuhzubehör

Wofür benötigt man Überziehschuhe mit Stahlkappen?
Es ist notwendig, Besucherinnen und Besucher, die Produktions- oder Logistikbereiche betreten, zu schützen. Überziehschuhe werden einfach über den normalen Schuh angezogen und schützen so effektiv vor Zehenverletzungen. Je nach Modell bieten Überziehschuhe auch einen Durchtrittschutz.

Warum sind die richtigen Socken in Sicherheitsschuhen wichtig?
Ein sehr guter Schuh kann mit den richtigen Socken optimal ergänzt werden. Der Feuchtigkeitstransport wird verbessert, zusätzliche Verstärkungen an Sohle, Rist, Ferse und Achillessehne schützen zusätzlich. Das Material Polyamid ist atmungsaktiv und wird häufig für Sportkleidung verwendet. Außerdem ist es dehnbarer und elastischer als Polyester, dabei aber sehr robust und formbeständig.

Wie beeinflussen die Socken den Tragekomfort bei Arbeitsschuhen?
Hochwertige Arbeitssocken helfen beim Abtransport von Schweiß, beeinflussen das Klima im Schuh positiv und verursachen keine Scheuerstellen am Fuß.

Was ist bei Einlagen in Sicherheitsschuhen zu beachten?
Einlegesohlen eines Sicherheitsschuhs sind von wesentlicher Bedeutung für das Wohlbefinden des Trägers. Sie tragen zur Fußhygiene bei und verlängern die Lebensdauer des Sicherheitsschuhs deutlich. Je nach Modell muss jedoch darauf geachtet werden, dass die richtigen Einlegesohlen verwendet werden, da sonst der Schuh nicht mehr zertifiziert ist.

Was sind Stiefelsocken bzw. Einziehsocken?
Aus hygienischen Gründen und zum Schutz vor Kälte werden in Berufsstiefeln und Sicherheitsstiefeln gerne Stiefelsocken bzw. Einziehsocken getragen.

Wie funktionieren Imprägniersprays und Schuhcremen bei Arbeitsschuhen?
Mit professionellen Imprägniersprays und Schuhcremen können Schuhe länger einsatzfähig sowie schmutz- und wasserabweisend gemacht werden.

Darf jede Einlegesohle in einem Sicherheitsschuh verwendet werden?
Bei Berufsschuhen, die nach EN 20347, und bei Sicherheitsschuhen, die nach EN 20345 zertifiziert sind, dürfen ausschließlich Einlegesohlen verwenden werden, die vom Hersteller mit dem jeweiligen Schuh zertifiziert wurden. Hintergrund ist, dass der Hersteller aus der Haftung fällt, wenn ein zertifizierter Schuh durch eine nicht geeignete Einlegesohle verändert wird.

Was sind Sicherheitsüberschuhe?
Sicherheitsüberschuhe sind geeignet, um Besuchern kurzfristigen Schutz zu bieten. Sicherheitsüberschuhe werden einfach über den Schuh gezogen.

Absturzsicherung

Haltegurte, Auffanggurte

Was gibt es bei Auffanggurten generell zu beachten?
Ein Auffanggurt hat verschiedene Befestigungsösen. Es wird zwischen Auffangösen und Halte- bzw. Rückhalteösen unterschieden. Auffangösen sind im Brustbereich oder im Rücken-/Schulterbereich und mit einem „A“ gekennzeichnet. Halte- bzw. Rückhalteösen sind meist seitlich im Hüftbereich. Sie dürfen nicht verwendet werden, wenn die Möglichkeit eines Sturzes über Kante besteht. Ein Auffangsystem muss immer einen Falldämpfer oder ein Höhensicherungsgerät beinhalten. Arbeitsrechtlich ist bei einer hängenden Arbeitsdauer (Arbeitszeit zwischen zwei Pausen oder Tätigkeitswechseln) von max. 30 Minuten ein geeigneter Auffanggurt ausreichend. Bei einer Arbeitsdauer von mehr als 30 Minuten bis maximal 4 Stunden ist zusätzlich zum Auffanggurt ein Sitzbrett zu verwenden.

Wie lange darf ein Auffanggurt verwendet werden?
Die zulässige Gebrauchsdauer von Auffanggurten wird vom jeweiligen Hersteller in der Gebrauchsanweisung angegeben. Die meisten Hersteller geben maximal 10 Jahre als Verwendungsdauer an. Die tatsächliche Verwendungsdauer ist jedoch je nach Gebrauch und Pflege sehr unterschiedlich. Eine realistische Verwendungsdauer bei Auffanggurten liegt bei 6 bis 8 Jahren. Bei oftmaligem Gebrauch, starker Abnutzung bzw. extremen Umwelteinflüssen verkürzt sich die jeweilige Verwendungsdauer. Diese Entscheidung obliegt immer der zuständigen sachkundigen Person im Rahmen der vorgeschriebenen periodischen Überprüfung.

Wie oft müssen Auffanggurte überprüft werden?
Auffanggurte müssen mindestens einmal jährlich geprüft werden.

Darf ein und derselbe Auffanggurt von verschiedenen Personen benutzt werden?
Teile von Absturzsicherungssystemen, die am Körper getragen werden (Haltegurt, Auffanggurt), sind denjenigen Arbeitnehmer/innen, für die die Sicherung gegen Absturz erforderlich ist, zur alleinigen Benutzung zur Verfügung zu stellen, wenn langfristige Tragedauer und hohe Tragehäufigkeit zu erwarten sind.

Was versteht man unter einem orthostatischen Schock oder Hängetrauma?
Das langsame Versacken des Blutes in die unteren Körperregionen und eine damit verbundene Minderdurchblutung der lebenswichtigen Organe nennt man „orthostatischer Schock“ oder auch „Hängetrauma“. Dies kann durch das Abschnüren des Blutes beim Fall in den Gurt entstehen. Darum dürfen Arbeiten mit Absturzsicherung nie alleine und nur mit vorher definiertem Rettungskonzept durchgeführt werden.

Wie schnell muss die Rettung einer abgestürzten Person erfolgen?
Bei freihängenden Personen kommt es je nach körperlicher Verfassung und weiteren Verletzungen nach ca. 10–20 Minuten zu irreversiblen Schäden der Organe (z. B. der Nieren). Nach weiteren 30–60 Minuten kommt es zum Tod.

Können Teile verschiedener Halte- bzw. Auffangsysteme miteinander kombiniert werden?
Teile von verschiedenen Halte- bzw. Auffangsystemen dürfen nur miteinander kombiniert werden, wenn der Hersteller oder Inverkehrbringer dies nicht ausgeschlossen hat.

Anschlagpunkte, Dreibäume

Was versteht man unter einem Anschlagpunkt?
Am Anschlagpunkt wird die Fallschutz-Ausrüstung befestigt. Anschlagpunkte müssen eine Mindestfestigkeit von 12 kN aufweisen und sie sind mit „EN 795“ gekennzeichnet.

Was ist die optimale Position des Anschlagpunktes?
Der Anschlagpunkt sollte immer so gewählt werden, dass der freie Fall auf ein Minimum beschränkt wird. Ideal liegt er möglichst senkrecht oberhalb des Anwenders, um im Falle eines Absturzes ein Pendeln zu vermeiden.

Muss immer ein zertifizierter Anschlagpunkt verwendet werden?
Ja, es müssen zertifizierte Anschlagpunkte für Absturzsicherungssysteme verwendet werden, da nur diese den im Fall eines Absturzes auftretenden Kräften standhalten können.

Was sind geeignete Anschlagpunkte?
Anschlagpunkte müssen der EN 795 entsprechen bzw. eine ausreichend dimensionierte tragfähige Struktur mit einer Mindestfestigkeit von 12 kN (~1,2 t) haben.

Keine geeigneten Anschlagpunkte sind:

  • einseitig offene Träger
  • Rohr oder Kabelleitungen
  • Kräne
  • Kettenzüge
  • Geländer
  • offene Haken

Wie erkennt man einen geeigneten Anschlagpunkt?
Ein zugelassener Anschlagpunkt sollte als solcher gekennzeichnet sein. Aus der Kennzeichnung sollte hervorgehen, ob, für wie viele Personen und für welche Art der PSA die ASE (Anschlageinrichtungen) freigegeben ist. Das Datum der letzten Prüfung sowie der Prüfende und dessen Unterschrift sollten ebenfalls erkennbar sein.

Was sind Anschlageinrichtungen?
Anschlageinrichtungen (ASE) sind Einrichtungen mit einem oder mehreren Anschlagpunkten zum Anschlagen bzw. Befestigen von Auffangsystemen.
Es können ASE nach EN 795 bzw. EN 516 (vorgefertigte Zubehörteile für Dacheindeckungen – Einrichtungen zum Betreten des Daches – Laufstege, Trittflächen und Einzeltritte) und EN 517 (Sicherheitsdachhaken) ONR 22219-1 (Ausführung von Sicherheitssystemen für Arbeiten auf Dächern), aber auch andere geeignete Anschlageinrichtungen ausgewählt werden.
Die EN 795 unterscheidet ASE vom Typ A1, A2, B, C, D und E.
ASE können entweder als standardisierte, bauaufsichtlich zugelassene Einzelanschlagpunkte oder als standortspezifisch hergestellte Anschlagpunkte und Seilführungs- oder Sicherungssysteme ausgeführt sein.
ASE sind (gemäß Definition BGR 198) dann geeignet, wenn sich das befestigte Auffangsystem nicht von der ASE lösen kann und die Tragfähigkeit nach den technischen Baubestimmungen oder durch Prüfung nachgewiesen ist. Die Tragfähigkeit muss dabei für eine Person mindestens 7,5 kN (= 6 kN * 1,25) betragen.
Für jede weitere Person ist diese Last um 1,25 kN (= 1 kN * 1,25) zu erhöhen (2 Pers. = 8,75 kN).

Karabiner

Kann ein Kletterkarabiner aus dem Sportbereich bei der Arbeit verwendet werden?
Für die Arbeit dürfen ausschließlich zugelassene und für professionelle Arbeitstätigkeiten zertifizierte Karabiner verwendet werden.

Verbindungsmittel

Wozu dient ein Verbindungsmittel?
Das Verbindungsmittel stellt eine Verbindung zwischen dem Auffanggurt am Körper und dem jeweiligen Anschlagpunkt her. Hierbei kann es sich entweder um ein flexibles Seil bzw. Gurtband oder ein Höhensicherungsgerät handeln.

Bei welcher Belastung löst ein im Verbindungsmittel integrierter Falldämpfer aus?
Der Falldämpfer muss so auslösen, dass die maximale Kraft, die beim Sturz auf die Person einwirkt, unter 6 kN bleibt. Bei Bandfalldämpfern erfolgt das durch Aufreißen und Verlängern des Bandfalldämpfers.

Brauchen Linkshänder ein eigens konzipiertes Abseilgerät?
Abseilgeräte können üblicherweise sowohl von Links- als auch von Rechtshändern verwendet werden.

Wie lange ist die Verwendungsdauer von Bandfalldämpfern?
Die maximale Verwendungsdauer von Bandfalldämpfern liegt bei den meisten Herstellern bei 10 Jahren. Je nach Intensität des Gebrauchs und der Pflege ist die tatsächliche Verwendungsdauer jedoch kürzer. Durch die gesetzlich vorgeschriebene periodische Überprüfung der Bandfalldämpfer durch eine sachkundige Person wird die Einsatztauglichkeit regelmäßig neu bewertet und schriftlich dokumentiert.

Hält das Verbindungsmittel über eine (scharfe) Kante?
Verbindungsmittel, bewegliche Führungen sowie einziehbare Verbindungsmittel von Höhensicherungsgeräten dürfen nicht ungeschützt über scharfe Kanten geführt werden.

Was muss bei der Verwendung eines Verbindungsmittels beachtet werden?
Verbindungsmittel dürfen nicht durch Verknoten befestigt, gekürzt oder verlängert werden. Verbindungsmittel mit Falldämpfern müssen so angeschlagen werden, dass die Funktion der Falldämpfer nicht beeinträchtigt wird.

Höhensicherungsgeräte

Wozu dient ein Höhensicherungsgerät?
Höhensicherungsgeräte halten das Seil oder den Gurt immer auf der optimalen Länge und sind mit einer integrierten Dämpfung ausgestattet. Sie ersetzen z. B. ein Verbindungsmittel mit Bandfalldämpfer.

Ist jedes Höhensicherungsgerät für vertikalen Einsatz zugelassen?
Nein, das Höhensicherungsgerät muss entsprechend zugelassen sein – siehe Gebrauchsanleitung. Meist haben diese Geräte einen zusätzlichen integrierten Bandfalldämpfer.

Dürfen Höhensicherungsgeräte nach einem Absturz wiederverwendet werden?
Höhensicherungsgeräte dürfen erst nach Prüfung durch geeignete fachkundige Personen wiederverwendet werden. Schutzausrüstungen, die durch den Absturz einer Person beansprucht wurden, dürfen nicht mehr verwendet werden.

Hält das Höhensicherungsgerät den Sturz über eine (scharfe) Kante?
Bei Einsatz von Höhensicherungsgeräten in horizontaler Richtung dürfen nur solche Geräte verwendet werden, die der Hersteller in Bezug auf Funktion bei waagrechtem Auszug und Kantenbeanspruchung vorgesehen hat.

Kann ein Höhensicherungsgerät bei Arbeiten an Gewässern verwendet werden?
Höhensicherungsgeräte dürfen nicht für Arbeiten an oder über Gewässern oder anderen örtlichen Gegebenheiten, wenn die Gefahr des Versinkens besteht, verwendet werden.

Auffanggeräte

Wofür benötigt man ein Auffanggerät?
Ein mitlaufendes Auffanggerät begleitet den Benutzer während der Auf- oder Abwärtsbewegung und blockiert bei einem Absturz automatisch.

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